Es gibt Erlebnisse, die man nicht vergisst. Die Ipfmesse bei Bopfingen war so ein Erlebnis. Ich war 13 Jahre alt und sparte. Dann bettelte ich alle um mich herum an. Ich brauchte Geld für die Ipfmesse. An dem Sonntag marschierte ich von Lippach – Berg – nach Bopfingen zur Ipfmesse. Ich hatte viel gespart – es war ja schon das neue Geld – nach der Währungsreform. Es war ein weiter Weg ca. 12 km Lippach – Berg – Röttingen – Aufhausen – Bopfingen.
Morgens frohgelaunt hin, nachmittags geläppert zurück.
Was mich am meisten wundert, das Einmaleins vergisst man, aber solche Erlebnisse bleiben bis zum letzten Tage im Gedächtnis haften.
Ein älterer Budenbesitzer rief mich zu sich und zeigte, wie ich würfeln kann. Der Budenbesitzer hatte fast immer eine „Sechs“. Beim Drittenmal hatte ich auch eine Sechs – also würfelte ich weiter. Das Geld wurde immer weniger. Dann habe ich endlich aufgehört.
Ich war zum ersten Mal auf so einem Rummelplatz. Nachdem mein Geld – bis auf eine Limonade – weg war habe ich Tränen geweint- aber es hat mich ein Leben lang vor der Spielsucht bewahrt.
20. Juni 1948 – Die Währungsreform stand kurz bevor. Man dachte ja, das Geld geht kaputt. Deshalb schickte mich meine Mutter in den Wald -ich sollte meinen Bruder Otto suchen – damit der mit dem letzten Geld noch Baumaterial kaufen soll. So wurde alles vorhandene Geld schnell ausgegeben, damit es ja nicht kaputt ging.