Rund ums östliche Mittelmeer. 13.03. bis 25.04.1965

Ich führe Sie heute auf der Reise um das östliche Mittelmeer durch die orientalische Welt. Es erfordert eine gewaltige Umstellung des Europäers, wenn er sich in dieser Welt zurechtfinden will. Wir, d.h. mein Freund Horst und ich bemühten uns, und schafften es ausgezeichnet. Unser Start erfolgte mitten im Winter, denn es hatte noch 30 cm Schnee und Kältetemperaturen von ca. 3-4°. Wir wussten durch vorherige Informationen, was uns in Ägypten für Temperaturen erwarten, deshalb sind wir schon im März gestartet. Unser Km-Stand bei der Abfahrt war 22.232. Wir fuhren durch folgende Länder: Schweiz, Italien, mit dem Schiff nach Tunesien, Libyen, Ägypten, Syrien, Jordanien, (zurück nach Syrien) Türkei, Bulgarien, Jugoslawien und Österreich. Wir hatten zu dieser Fahrt 6 Wochen Zeit. 6 Wochen, ist eine lange Zeit, aber um eine solche Strecke bewältigen zu können, ist es herzlich wenig. Es ist das Minimum an Zeit. Wir sind jung, waren gut ausgerüstet, gut vorbereitet und hatten eine große Portion Optimismus. Unser Reisetag begann mit herrlichem Sonnenschein, strahlend blauem Himmel und einer glänzenden Schneedecke. Wir waren für unsere Reise hauptsächlich für sommerliche Temperaturen ausgerüstet. Die letzten Vorbereitungen und Verstauungen im Wagen wurden vorgenommen. Der Wagen war zum Bersten voll. Die letzten Einkäufe in Aalen und Zuladungen in Reutlingen taten vollends ihr letztes. Wir starteten am 13. März 1965 um 16:00 Uhr endgültig in Reutlingen. Es ging, Friedrich List wünschte uns noch eine gute Reise, über Schwenningen, Villingen nach Schaffhausen. Dort erledigten wir die Grenzformalitäten in dem wir die Pässe zum Fenster hinaushielten. Wir dachten bei uns, wenn es nur an allen Grenzen so sein würde. Aber wir hatten noch manches vor uns. Unser Ziel war, am heutigen Tag noch durch den St. Gotthard Tunnel zu kommen. Nach langen, schwierigen Kilometern kamen wir um 22:00 Uhr am Bahnhof in Göschenen an. Um 23:00 Uhr begann die Fahrt durch den St. Gotthard Tunnel. Unser nächstes Ziel war das Schiff in Palermo. Aber zuerst mussten wir noch 2200 km hinter uns bringen. Wir fuhren über Mailand – Genua an der Mittelmeerküste entlang nach Pisa. In der Po-Ebene, war die Landschaft schon sehr grün und vom Schnee nichts mehr zu sehen. In den Appeninnen hingegen sah man auf den Bergspitzen noch den glänzenden Schnee. Die Fahrt ging auf der Via Aurelia an der Küste entlang nach Rom. An der ganzen Küste entlang gibt es viele Orte, die für den Bade- und Kuraufenthalt geeignet sind. Aber baden sahen wir um diese Zeit noch keinen. Wir erreichten am 15. März nachts um 01:45 Uhr die ewige Stadt Rom. Sie allein wäre schon eine Reise wert gewesen. Aber unser Ziel war ja weiter gesteckt. Mir begegnete viel Bekanntes, denn ich war bei den Olympischen Spielen 1960 schon einmal in Rom. Wir benötigten für die Durchfahrt über eine Stunde. Dann ging es wieder auf die Autobahn bis Neapel. Der Vesuv lag im Dunst des Morgens. Bei Salerno gab es die erste Reparatur am Wagen, ein Wasserschlauch der Heizung war gebrochen. Das war bald erledigt und wir fuhren über Bottigaglia nach Paestum.

 

Die Tempelruinen von Paestum sind die großartigen Reste griechischer Baukunst auf dem italienischen Festland. Die Stadt wurde schon 600 v. Chr. Unter dem Namen Poseidonia d.h. Neptunstadt von den Griechen gegründet. Der Poseidon Tempel, ist der Besterhaltenste der drei dorischen Tempel. Nun mussten wir bergsteigen. Das Sila Gebirge machte uns sehr viel zu schaffen. Die Straßen waren in dieser Gegend nicht die Besten. Das Sila Gebirge hat mit seinen Laub-und Nadelwäldern sehr große Ähnlichkeit mit dem deutschen Mittelgebirge.

 

In dieser Gegend trafen wir mehrere deutsche Wagen, die Fahrer waren aber „Deutsche Italiener“. Vorbei an Oliven- und Orangenhainen erreichten wir an diesem Abend die letzte Fähre nach Messina. Nun haben wir also sizilianischen Boden unter uns. In Sizilien ist der Frühling schon eingekehrt und strahlend blauer Himmel lacht uns entgegen. An der bergigen Küste entlang ging es über teils schlechte Straßen nach Palermo. Palermo ist die Hauptstadt Siziliens. Wir bummelten durch die Straßen von Palermo. Der Dom ist das beeindruckendste Bauwerk der Stadt. Er stammt aus dem 12. Jahrhundert. Am Abend verließen wir Sizilien mit dem Schiff. Wir besuchten den Kapitän auf der Kommandobrücke. Er zeigte uns bereitwilligst, wie das Schiff den Kurs bestimmt und einhält. Die Umgangssprache war englisch. Mein Freund beherrschte sie soweit, dass er sich gut verständigen konnte. Auch dem Maschinenraum statteten wir einen Besuch ab. Es war ein Höllenlärm, die Motoren arbeiteten aber gleichmäßig. Um 07:45 Uhr liefen wir in Tunis ein. Wir betraten Afrikanischen Boden. Die Grenzformalitäten gingen ohne öffnen des Kofferraumes hinter uns. Wir waren sehr überrascht über diese Großzügigkeit.

 

Tunesien: ist etwa 2/3-mal so groß wie die Bundesrepublik. Die Bevölkerung 4,1 Millionen besteht meist aus Berbern, die Ureinwohner Tunesiens, aus Arabern, Juden und Europäern.

 

90% der Einwohner bekennen sich zum Islam. Die Sprache ist arabisch, es wird aber noch sehr viel französisch gesprochen. Tunesien ist in erster Linie Agrarland. Getreide, Obst und Wein, Oliven und Datteln sind ihr Haupterzeugnisse. Dieses sind auch Ihre Exportartikel. Unsere Route führte nach Karthago, dann südlich nach Kairouan, El Djem, Sjax und Gabes weiter zur Grenze.

 

Tunis ist eine der ältesten Städte am Mittelmeer, das Bild zeigt: Dar el Bey (Haus des Bey) Bey war der Herrschername, wie bei uns König. Heute ist in diesem Bau das Innen- und Außenministerium untergebracht. Das interessanteste Erlebnis in Tunis ist ein Spaziergang durch die Medina d.h. Altstadt. Es sind enge Gassen und sogenannte Suks, also Ladenstraßen. Diese Suks haben ihre genauen Gesetze. In der Schuster und Schuh-Straße darf kein anderer Handwerker oder Verkäufer sich aufhalten. Dann gibt es Lebensmittelstraßen, Metzgerstraßen, Textil- und Bekleidungsstraßen und vieles mehr. Das interessanteste Museum in Nordafrika nach dem ägyptischen ist das Bardo-Museum in Tunis. Das Museum nimmt einen Teil des Bardo Palastes (der ehemalige Harem) ein. Der einzige Sitz der Regierungsherrscher. Heute ist hier das tunesische Parlament untergebracht. Vom Innenhof des Bardo-Museums aus kann man den ehemaligen Harem besichtigen. Es ist die Tür genau hinter dem Brunnen. Diese Aufnahme zeigt den Harem des Beys, Bett und Sessel sind reich verziert. Die andere Seite des Zimmers zeigt die Umkleide-Kabine Harem, heißt: die Zimmer die nur den Frauen und Kindern vorbehalten sind. Sie darf nur der Ehegefährte betreten. Am Eingang waren früher die Eunuchen aufgestellt, damit kein Außenstehender die Räume betreten konnte. Sobald die Frau den Harem verließ, musste sie sich verschleiern. In Tunesien sind heute noch die meisten Frauen verschleiert. Die größte Sehenswürdigkeit in dem Museum sind die Römischen Mosaike. Dieses Mosaik füllt eine ganze Wand aus. Sie stellt das Leben auf dem Land und im Wasser dar. Dieses ist eines der schönsten Motive: Perseus Andromeda. Nach einer griechischen Sage, befreit Perseus Andromeda von einem Seeungeheuer und vermählt sich mit ihr.

 

Dann machten wir einen Abstecher nach Karthago, einst die Hauptstadt eines Weltreiches, heute ein freundlicher Villenort mit prachtvollem Badestrand. Wir zelteten hier mitten im Ort. Karthago wurde 814 v. Chr. Von den Phöniziern gegründet. Von hier aus dehnten die Phönizier ihre Seemacht bis Marokko, Spanien, Korsika und Sizilien aus. 146 v. chr. Wurde die Stadt von den Römern völlig zerstört. 17 Tage lang wütete ein riesiger Brand, dann wurde Salz auf die Felder gestreut, damit ja nichts mehr wachsen konnte. Erst etwa 46 v. Chr. Wurde die Stadt glänzender denn je von Cäsar wiederaufgebaut. Aber 697 wurde die Stadt von den Arabern erobert und ebenso radikal zerstört, wie einst von den Römern. Dieses riesige Amphitheater war an den natürlichen Hang gebaut und konnte etwa 12000 Menschen fassen. In diesem fanden im 3. Jahrhundert große Christenverfolgungen statt. Diese Aufnahme zeigt Reste des ehemaligen Sommerpalastes und das Mittelmeer, in dem wir am 20. März zum ersten Mal gebadet haben. Dieses Kapitel stammt von den Baderäumen des Antonius Pius, es ist 1,80 m hoch und wiegt etwa 7 Tonnen. Die ganzen Anlagen dieser einzigen Stadt liegen sehr weit auseinander. Man konnte nur ahnen, wie damals die Stadt ausgesehen haben mag. Unsere Fahrt ging dann durch fruchtbares, mit Oliven und Getreide gebautes Land südlich nach Kairouan. Kairouan ist eines der sehenswertesten Städte Tunesiens und ganz Nordafrikas, denn es hat seinen altertümlichen Charakter bewahrt.

 

Die Moscheen in Kairouan können als einzige von Nichtmohamedanern besucht werden. Das Bild zeigt den Seiteneingang zur großen Moschee. Sie wurde im 9. Jahrhundert gebaut. Der Innenhof ist mit weißen Marmorplatten belegt.

 

Im Jahre 671, vier Jahrzehnte nach dem Tode Mohameds, durchquerte hier ein arabisches Heer auf dem Zug nach Westen die einsame Steppe. Plötzlich ließ der Heerführer Emir Okba ben Nafaa das Heer anhalten, stieg vom Pferd, stieß seine Lanze in den Boden und sagte: Hier soll uns Kairouan (d. h. Lager) erreicht werden, dass bis zum Ende aller Zeiten ein Bollwerk des Islams sein wird. Kairouan zählt neben Mekka, Medina und Jerusalem zu den vier heiligsten Städten des Islams.

 

Wir betraten dann den Gebetsaal, mussten zuvor aber die Schuhe ausziehen. An der Tür saß ein Koranbeter und betete aus dem Koran.

 

Da es an diesem Tag Freitag, also der Mohammedanische Sonntag war, sind die Suks geschlossen. In der Zwischenzeit haben wir das tunesische Nationalgericht Kusch-Kusch gegessen. Die Grundlage ist Hartweizengries, dazu Hammel- oder Hühnerfleisch und verschiedene Gemüse, z.B. Kürbis, Artischocken, Kohlrüben, Mohrrüben usw. Kairouan ist das Zentrum der Teppichknüpferei. Hier werden in etwa 500 Familien die Teppiche in Handarbeit geknüpft. Wir haben diesen Teppichknüpferinnen zugesehen und konnten uns von ihrer Fingerfertigkeit überzeugen Unsere nächste Sehenswürdigkeit war das Amphitheater in El Djem. El Djem hat etwa 6.000 Einwohner und ist heute ein armseliger Ort. Dieser Ort wurde zu Zeiten Cäsars gegründet. Im 3. Jahrhundert erlebte die Stadt ihre höchste Blüte. Das Amphitheater kann sich fast mit dem Kolosseum in Rom messen. Seine Ausmaße sind 148 m lang und 122 m breit, es konnte etwa 35.000 Menschen fassen. Nach El Djem war die Landschaft sehr abwechselnd, die herrlichen Oliven- und Mandelplantagen wechselten mit kahler Wüste. Wir erreichten dann die zweitgrößte Stadt von Tunesien, Sfax. Die Medina ist mit einer 1000-jährigen Mauer umgeben. Sie ist aber schon öfter restauriert worden, deshalb ist sie so gut erhalten, das Stadttor durch das man die Medina betritt. In den Städten wechseln europäisch und arabisch gekleidete Menschen einander ab. Rechts eine ganz verschleierte Frau. (Heute ist es jedem Moslem freigestellt sich zu verhüllen oder nicht, deshalb lichten sich die Schleier so langsam). In Tunesien und Libyen halten sie noch sehr streng an der Tradition fest. Die Suks sind Anziehungspunkte von besonderem Reiz. Hier werden einige wohlgenährte Schafe betrachtet und natürlich auch gehandelt. Solch einem Handel zuzusehen ist köstlich. Hier sieht man die Männer in ihrem Element. Dazwischenfahrende Gemüsehändler, im Hintergrund die große Moschee; Außerhalb von Sfax haben wir unser Zelt aufgeschlagen. Die Nacht war sehr kühl. Zum Abschied bekamen die Kinder Bonbons. Es waren herzig nette Kerlchen. Im Hintergrund Kaktashecken die das ganze Land durchziehen wie bei uns z.B. Schlehenhecken.

 

Dann ging es durch die Wüste. Bis zur Oase Gabes sah unser Auge fast keinen grünen Fleck. Hier werden Hirten die letzten Ginsterbüsche ab. Diese Gegend zählt schon zum Vorfeld der Sahara. Gabes ist ein Ort mit etwa 24.000 Einwohner. Hier ist die Mündung des Flusses Gabes, dem die Oase ihre Fruchtbarkeit verdankt. Hier gibt es Datteln, Oliven, Bananen, Apfelsinen, Zitronen, Aprikosen, Trauben, Pfirsiche, Tabak und Gemüse, also alles, was das Herz begehrt. Aber schon 1 km außerhalb ist wieder unfruchtbare Wüste. Für die kleinen Berberjungen waren wir und unser Auto natürlich eine willkommene Abwechslung.  Die Straßen durch die Wüste war hier und auf unserer Weiterfahrt überraschend gut und wir konnten durchschnittlich mit 90-100 km fahren. Im Hintergrund Ausläufer vom Atlas Gebirge, das sich von Algerien bis hierher ausdehnt. Man kann feststellen, dass die Wolken ganz leicht rötlich gefärbt sind, das sind Spiegelungen vom Sand. Die Straße war teils mit Sand verweht wie wenn sie bei uns mit Schnee verweht ist. Genauso waren Schutzgitter und Schutzwälle angebracht, die dieses verwehen verhindern sollten. An der Grenzstation hatten wir unser Zelt aufgeschlagen, Platz war genügend vorhanden. Ein Großteil Menschen, die die Grenze überschritten waren Mekka Pilger. Dann betraten wir lybischen Boden. Hier erlebten wir die erste ordentliche Zoll- und Grenzen Station. Bisher wurde uns der Kofferraum nicht einmal geöffnet, hier mussten wir den ganzen Wagen ausräumen. 3 ½ Stunden dauerte die Abfertigung und das bei 30° Hitze. Unsere Fahrt ging etwa 1.800 km durch Libyen am Mittelmeer entlang, meist durch Wüste. Es gibt in Libyen viel Sehenswertes. Wir konzentrierten uns hauptsächlich auf die Hauptstadt Tripolis und auf die Hauptstadt des Altertums Lebtis Magna. Libyen ist ein Königreich Die Geschichte Libyens ist bunt. Die Fremdherrscher reicht von den Phöniziern, Römern, Byzantinern, Arabern, Spaniern und Türken bis zuletzt die Italiener Libyen bis 1943 besetzt hielten.

 

Die Entwicklung des Landes ist besonders in den Städten deutlich zu sehen. Die Olivenöl Erzeugung ist der bedeutendste Industriezweig Libyens. Ausgedehnte Ölfunde bringen für die lybische Entwicklung die notwendigen Devisen. Tripolis ist eine Perle an der Mittelmeerküste. Herrliche Palmen- und eukalyptus-Alleen durchziehen die Stadt. Der Königliche Palast ist der beste Beweis für die verschwenderische Flora Libyens. Die Festung ist architektonisch wie durch geschichtlich der interessanteste Bau von Tripolis. Heute ist in der Festung das Archäologische Museum untergebracht. In ihm befinden sich vor allem Mosaik, römische Skulpturen und Gebrauchsgegenstände aus Leptis Magna. Unser Stuhl hatte den Geist aufgegeben und musste repariert werden. Links der Chef und Meister, erledigte das zur besten Zufriedenheit. Er freute sich, dass wir ihm die Ehre einer Aufnahme gaben. Zelten unter Palmen, wer wünscht sich das nicht? Es war bei Homs nahe dem Meer. Wenn es einmal zu dämmern anfing, mussten wir uns mit dem Zeltaufstellen beeilen, denn es wurde sofort Nacht. Der Dämmerzustand bestand nur etwa ½ Std. Der nächste Tag führte uns nach Leptis Magna. Von den Phöniziern gegründet kam es 107 v. Chr. Unter römische Herrschaft. Es war römische Kolonie und alle Bewohner konnten unter Kaiser Trojan römische Bürger werden. Die Stadt erlebte einen großen Aufschwung und wurde3 eine der bedeutendsten Handelsplätze Nordafrikas. Hier sehen sie einen Grundriss der Stadt, wie sie etwa 211 n. Chr. Ausgesehen hat. Zu dieser Zeit hatte die Stadt 70.000 Einwohner. Sie erlebte unter Septimus Severus ihre höchste Blüte. Der Hafen bietet einen natürlichen Schutz gegen die Unbilden des Meeres. Deshalb wurde er als Umschlaghafen für das Gold und das Elfenbein aus Zentralafrika bevorzugt. Welche wirtschaftliche Bedeutung diese Stadt schon 46v. Chr. Hatte, beweist dass sie jährlich 3 Millionen Liter Öl als Buse an Cäsar bezahlen musste. Das Theater, der Marktplatz die Basilika das Septimus Severus und die Thermen sind noch am besten erhalten. Das Theater fasste etwa 8-10 Tausend Zuschauer. Es steht fast noch wie im Altertum.  

 

er Markt ist ein großes Rechteck mit korinthischen Säulen aus schwarzem Granit und zwei achteckigen Gebäuden in der Mitte. Ein steinerner Ladentisch und ein Kontrollblock für die Längenmaße sind die interessantesten Stücke darin. Die Basilika des Septimus Severus war 92 m lang und 38 m breit. Die Höhe betrug 15 m. Säulen mit korinthischen Kapitellen teilten sie in drei Schiffe. Hier sehen sie den Chorraum, links und rechts 2 herrliche Pilaster. Ein Ausschnitt von dem Pilaster mit Menschen-Darstellungen. Die Überreste des neuen Forums wurden wieder übereinandergelegt, um die Ausführung des ehemaligen Baues zu zeigen. Das neue Forum bedeckte eine Fläche von 124 m x 180 m. Hier war früher die Gerichtsstätte und der Ort der Volksversammlungen. Vorbei an dem großen Nymphäum, der eine der interessantesten Bauten der Epoche des Septimus Severus war, erreicht man die Thermen. Das Nymphäum war ein großer Schau Brunnen, dessen zwei Säulenreihen mit Nischen und Statuen halbkreisförmig ein großes Becke umstanden. Die Thermen waren im Altertum sogenannte Badeanlagen. Sie bestand aus einen Gymnastikplatz, aus einem Schwimmbecken, Latrine für Männer und Frauen, Kaltwasserbad, einem lauwarmen Luftbad, einem Schwitzbad und einem Heißwasserbad. Das Schwimmbecken ist 27,8 m lang und 14,50 m breit. Es ist heute sogar noch Wasser darin.  Die Heizung der Heißwasserbäder erfolgte durch die Anordnung eines doppelten Bodens. Dann wurde außerhalb des Raumes geheizt. Die Hitze heizte den Boden, und die aufsteigende Hitze durch die Schächte in der Ecke zu erkennen, heizte die Wände. Wenn man bedenkt, dass die Römer schon vor 1800 Jahren solche Reinlichkeit pflegten, ist der Fortschritt bisher nicht sehr groß. Wir sagten dieser herrlichen Stätte ungern adieu. Nun kam das größte Stück Wüste, das wir durchfuhren. Steine Sand und einzelne Ginsterbüsche waren der einzige Reichtum der Landschaft. Manchmal waren Ziegen- und Schafherden zu sehen, die das letzte Grün suchten. Ein typisches Fellachendorf, in der weite der Wüste einige Zelte. Es muss ja nur Schutz gegen Sonne sein. Hier regnet es nur einige Male im Jahr. Die nächste historische Stätte war Cirene, Cirene wurde 640 v. Chr. Von eingewanderten Griechen aus Kreta gegründet.

 

Der ganze Berg ist mit eingehauenen Felsenwohnungen bedeckt. Dann kamen wir vorbei an einem einer Festung gleichenden Dorf, endlich zu einem kühlen Bad im Mittelmeer. Die Temperatur des Wassers am 24. März als wir badeten war etwa 19 die Luft Temperatur etwa 30° C.  Unsere nächste Strecke, entlang dem Mittelmeer auf einer sehr schmalen Straße war eine der schönsten auf unserer ganzen Fahrt. Wir kamen an eine Stelle, da war die Brücke weggeschwemmt und wir mussten durch das Flussbett fahren. Zum Glück hatte es nur 30 cm Wasser.  Tobruk, jedem Deutschen ein Begriff. Genauso ein Begriff wie Rommel für die Einwohner von Tobruk ein Begriff ist. Eine aus dem Trümmern aufwärtsstrebende Stadt. Ein solch blaues Meer wie in Tobruk haben wir selten gesehen. Etwas außerhalb liegt ein engl. Soldatenfriedhof. Diese Soldaten waren um ihre Afrikareise nicht zu beneiden. Wie primitiv der Boden bearbeitet wird, konnten wir auch beobachten. Mit einem Kamel und einem Holzgestell, das der Pflug sein sollte wurde der Boden durchwühlt. Wir wunderten uns, dass hier etwas wachsen konnte, aber der Beweis ist, dass es nebenan ganz grün ist. An dieser Stelle ist alles versammelt, was Wasser zum Leben benötigt. Die dunkelhäutigen, bunt angezogenen Berberfrauen wendeten sich sofort ab, als wir fotografieren wollten. Der Islam verbietet die Abbildung des Menschen, deshalb lassen sich gläubige Moslems nicht fotografieren. Nun kam unser eigentliches Ziel der Reise „Ägypten“ Mit dem Wort „Ägypten“ verbanden sich von alters her Vorstellungen von Pyramiden, Tempeln, Spinnen, Moscheen und Basare. Jetzt kommen noch Begriffe wie, Suezkanal, Assuandamm und Erdöl hinzu. Ägypten ist etwa 4-mal so groß wie die Bundesrepublik, aber nur etwa 3% der Gesamtfläche ist fruchtbares Land. Das kann die 27 Mill. Menschen trotz dreifacher Ernte nicht ernähren. Es werden folgende landwirtschaftliche Produkte angebaut: Baumwolle, sie ist auf dem Weltmarkt sehr geschätzt, Die ersten Zwiebel im Frühjahr kommen aus Ägypten, dann Mais, Weizen, Hirse, Reis Bohnen, Gerste Zuckerrohr, Datteln Orangen und Zitronen. Also fast alles was man sich denken kann. Die Grenze hatten wir reibungslos hinter uns gebracht. Wir fuhren an der Küste entlang über Marsa Matrnh – El Alamain, nach Kairo.

 

Kurz nach der Grenze begegneten wir schon wieder den Folgen des letzten Krieges. Ein Engl.-Französischer Soldatenfriedhof war im Grenzort Solum. Hier liegen 2059 Soldaten begraben. Wenn man die Reihen der Gräber und Kreuze sieht dann fragt man sich, warum mussten sie sterben, für was für ein Land, für was für eine Idee? Hier und in El Alamain liegen Freunde und Feinde in der gleichen Erde und der Wind weht Sand über ihre Gräber. Kurz von El Alamain liegt das Italienische Ehrenmal. In diesem Vorbau ist ein kleines Museum untergebracht. Auf der Erhebung steht das Ehrenmal. Es ist ein 8-eckiger Bau etwa 20 m hoch und ganz aus Marmor. Etwas schlichter arabisch-sarazenischem Stil steht das Deutsche Ehrenmal zwischen Meer und Straße. Das achteckige Bauwerk mit seinen 12 m hohen Türmen trotzt den Stürmen aus Meer und Wüste. Wenn man die Ehrenstätte betritt kommt man an einen Wert, der Ruhe und des Friedens. In der Mitte ragt ein Obelisk aus deutschem Basalt in den blauen Himmel. Die Steine für den Bau des Ehrenmals wurden von der ägyptischen Regierung gestiftet. In dem Arkadengang sind die Tafeln angebracht mit den Namen der gefallenen Soldaten. Hier die Tafel von Soldaten aus Württemberg. Dieses Ehrenmal soll nicht nur eine Begräbnisstätte sein, sondern auch eine Stätte der Mahnung. 4200 Soldaten von einem schaurigen Krieg ist eine traurige Bilanz. Auf der Wüstenstraße erreichten wir nach 5720 km Kairo. Schon von der Ferne waren die Pyramiden, erst nur mit der Spitze, dann aber ganz zu sehen. Ein herrlicher Anblick. Wie sagte Napoleon: „40 Jahrhunderte blicken auf euch herab.“ Bei den letzten Strahlen der Sonne an unserem 13. Reisetag fuhren wir in Kairo ein. Kairo ist die Hauptstadt Ägyptens und mit ihren 3 Mill. Einwohnern die größte Stadt Afrikas. Hier wechselt modernes, ja supermodernes mit Altertümlichen ab. Hier gibt es Kamele und Eselkarren zwischen Hochhäusern und auf Schnellstraßen. Der Nil, das Wahrzeichen Ägyptens fließt mitten durch Kairo und war immer Ausgang unserer Orientierung, wenn wir uns nicht mehr auskannten kehrten wir zum Nil zurück und marschierten wieder aufs Neue zu unserem Ziel. Hauptziel waren die Moscheen und das Ägyptische Museum. Kairo ist ja der Geistige Mittelpunkt des Islams.

 

Die Al Ashar Moschee und die Universität ist seit 988 die bedeutendste Universität des Islams. Hier studieren 25 000 Studenten aus der gesamten Islamischen Welt. Die Sultan Hassan Moschee in der Mitte des Bildes mit der mächtigen 55 m hohen Kuppel ist das bedeutendste Werk arabischer Baukunst. Bevor der Moslem die Moschee betritt, muss er sich waschen. Ein sehr überzeugter Moslem kann unser Führer nicht gewesen sein, denn er stotterte sehr beträchtlich bei den Zeitangaben zum Gebet. Zudem nannte er 6 Gebetszeiten. Due Alabaster-Moschee ist das Wahrzeichen Kairos, sie ist in ihrer ganzen Pracht erleuchtet.

 

Vor dem Ägyptischen Museum bekamen wir von unserem Führer durch Kairo die letzten Erklärungen. Mit ihm waren wir auch beim Mittagsessen, es gab ein arabisches Gericht. Das Lokal war zwar alt, aber sonst ganz sauber und wir konnten unser Gericht mit Appetit essen. Es gab als Vorspeise eine Erdnuss soße, diese wurde mit Fladenbrot ausgetunkt. Als Getränk gab es Wasser und zum anschließenden gebackenen Fisch mit Tomatensaft. Zu dem Fisch gab es eingemachte Gurken, Rettiche, Zwiebel und Paprika. Im Ägyptischen Museum ist eine solche Vielzahl von Sehenswürdigkeiten, dass ich nur einige herausgreifen möchte. Tutanchamun, ein Pharao aus der 18. Dynastie von 1345-1336 v. Chr., wurde wie kein anderer mit Grabbeigaben verehrt. Hier ein 110 kg schwerer Sarg aus massivem Gold. Er ist in Anthropoidenform ausgeführt und seine Verzierungen, alles Ziselierarbeit sind hervorragend. In seinen Händen hält er die Hoheitszeichen von Osiris., Geißel und Zepter. Die Spiele des Königs bestehen aus Knöchelspiel, Stäbchen, Brettsteine, Spielkästen alles von kindlicher Einfachheit. Der Brustschmuck von Ramses II ist aus Holz geschnitzt mit Goldblättern überzogen und trägt ein Bernstein Skarabäengemme von dunklem Kastanienbraun. Die Kunst stand in hoher Blüte. Hier eine Skizze, eine Karikatur zweier Kämpfenden. Beim Zeichnen von Menschen wurden genaue Dimensionen abgetragen. Sie teilten die Fläche in Quadrate ein. 19 Quadrate für stehende, 15 für sitzende Figuren. Dann wurden die Versuchslinien in rot ausgeführt. Die endgültigen Linien sind in schwarz ausgeführt. Wer sieht den Gänsen von Medum an, dass sie vor 4300 Jahren gemalt wurden? Welche Werkzeuge standen die Ägypter vor 4000 Jahren zur Verfügung? Den 90° Winkel kannten sie schon, Senklot, gratuierte Maßstäbe aus Holz oder Stein, Waagen mit Gewichten. Der hockenden Schreiben von Sakkara, ein Plastik aus Kalkstein. Die Augen liegen in einer Kupferumrandung die eine grünliche Färbung angenommen hat. Der Schreiber ist sich seines Wissens, Könnens und seiner persönlichen Würde wohl bewusst, denn er war ein hochangesehener Mann. Der Schreiber Duauf sagte zu seinem Sohn: „Ich möchte dich gerne dazu erziehen, Bücher noch mehr zu lieben als deine Mutter.“

 

Er sagte weiter: „Siehst du, es gibt kein Handwerk, das nicht seinen Herren hat, ausgenommen das des Schreibers. Er ist sein eigener Herr.“

Mumie heißt, ein vor dem Verwesen geschützter Leichnam. Hier eine noch ganz eingepackte Mumie. In der Ägyptischen Vorstellung war der Tod kein Ende, sondern eine gefährliche Durchgangszeit. Deshalb wurde der Körper erhalten, damit die Möglichkeit zu einem neuen dem irdischen vergleichbaren Leben gegeben ist. Alle Weichteile wurden aus dem Körper entfernt, dann die Leiche mit Natron konserviert und mit Leinenbinden umwickelt. Die besterhaltenste Mumien sind von Thutmoses III. Das Ägyptische Museum mit seinen fast 100.000 Einzelstücken wäre allein schon eine Reise wert. Die Pyramiden von Gizeh war unser nächstes Ziel

 

Ägypten teilt sich in Unterägypten, das ist das Delta bis Kairo, und in Oberägypten den langgestreckten Teil des Nils ein. Das Niltal kann man das eigentliche Ägypten nennen, denn wo das Wasser des Nils hinreicht, ist das Land fruchtbar. Aber dieser Landstrich ist nur etwa 20 km breit. Auf dieses Gebiet konzentriert sich auch das Wohngebiet. Die Überschwemmung des Nils die etwa um den 15. Juni beginnt, war im alten Reich der Beginn des Jahres. Je nach der Höhe der Überschwemmungen wurden die Steuern errechnet. Die Nilflut beruht auf dem Hochwasser der aus Äthiopien kommenden Flüsse. Dieses Wasser, das früher in etwa 4 Monaten wieder seinen Tiefpunkt erreicht hat, soll mit dem neuen Hochdamm auf gleichmäßiger Höhe gehalten werden. Wir besuchten die interessantesten Städte Nilaufwärts. Dahschur, Medum. Beni, Hassan, Abydos, Dendera, Dendera ist von Kena aus zu erreichen, Karnak, Luxor, Tal der Könige und Assuan. Die Fahrt führte zurück nach Edfu, ans rote Meer, an diesem entlang bis Suez und zurück nach Kairo. Der Oase Fayum statteten wir auch einen Besuch ab, hier gab es Souveniers zu kaufen. Geflochtene Körbe aus Bast. Das Handeln will gelernt sein, wenn man einen guten Kauf machen will. Auf der Fahrt nilaufwärts begleiteten uns über 100 Pyramiden, aber viele sind nicht mehr als solche zu erkennen. Der beste Vergleich wie gewaltig diese Pyramiden sind, zeigt dieses Bild. Die Rote Pyramide in Dahschur, daneben ein winziger Punkt, unser Auto. Diese 99 m hohe Pyramide wurde in der 4. Dynastie also etwa vor 4.600 Jahren von Snofu erbaut. Er baute auch die Knickpyramide. Die Existenz zweier so kolossaler Grabstätten dieses einen Königs bildet ein noch nicht gelöstes Problem. Die Pyramide hat noch ihre Steinverkleidung. Das gibt eine gute Vorstellung, wie alle Pyramiden ausgesehen haben mögen. Wie scharf die Kante heute noch ist, lässt auf die Exaktheit der Ausführung und auf den besten Stein schließen. Der Knick lässt darauf schließen, dass diese Pyramide schneller vollendet wurde, als ursprünglich geplant war. Die Pyramide von Meidum. Sie hatte einstmals sieben Stufen, jetzt sind aber nur noch 3 erhalten. Daneben sind viele Mastabas von Edlen zu sehen. Hier fand man das Fries „Die Gänse von Médum".

 

Eine Nilfahrt die ist lustig, konnten wir auch singen. Bei dieser Überfahrt zum Besuch der Gräber von Beni Hassan waren wir zwei die einzigen Passagiere an Bord. Das Schiff war so groß, dass leicht 100 Personen Platz gehabt hätten. In den 4 Minuten, in denen wir die Gräber besichtigten, warteten der Kapitän und der Steuermann getrost, bis wir wieder zurückkamen. Das ist noch Gemütlichkeit und der Begriff Zeit spielt noch keine Rolle. Auf dieser Felsterasse sind 39 Gräber nebeneinander in den Felsen getrieben. Die Innenwände sind mit Bildern in frisch leuchtenden Farben geschmückt und geben Kunde von der täglichen Arbeit der Menschen vor 4.000 Jahren. Von hier oben sieht man den Striefen grünen Landes, der am Nil entlang zieht. Die Kuh, die davor gespannt ist, läuft den ganzen Tag im Kreis herum. Dadurch wird das waagrechte Rad angetrieben, die Sprossen greifen in die Sprossen des Wasserrades ein und drehen diese mit. Als Lagerwerkstoff für die drehenden Teile dient noch Holz, das ist natürlich ein großer Lärm und ein Gequietsche. Hier eine koptische Kirche in Kena. Die Kopten machen etwa 1/1o der Bevölkerung aus. Sie ist die christliche Kirche Ägyptens. Ihre Mitglieder können meist alle Lesen und Schreiben, denn sie haben eine Selbsthilfe-Einrichtung einer helfe dem anderen, auch beim weitervermitteln der Kenntnisse von Lesen und Schreiben. Der Hather-Tempel in Dendera wurde von den Ptolemäern zu Kaiser Augustus Zeiten, also etwa 4 v.Chr. gebaut. Er war der Hathor, der Göttin der Lust und Liebe geweiht. Der erste Eindruck ist, dass das monumentale der ägyptischen Bauweise fehlt. Der Einfluss von Griechenland ist um diese Zeit schon ziemlich groß. Der Zustand des Tempels ist hervorragend. Es lässt sich auch leicht erklären, es regnet selten, Frost kennt man nicht, also gibt es keine Verwitterung. Der Sand ist der einzige Feind Wenn man den Tempel betritt, kommt man in den großen Säulen Saal, den 24 Hathor Säulen tragen. Vom kleinen Säulensaal gelangt man in den 1. und 2. Vorsaal vor dem Allerheiligsten. In dem Allerheiligsten war der Schrein aus Granit, oder Hartgestein, der das Götterbild barg.

 

Um das Allerheiligste sind die Kultzimmer, Garderobe, Magazin- räume und Sakristeien angelegt Die Ägypter bauten schon ab der frühesten Zeit ihren Göttern Häuser Diese wurden immer größer und mächtiger, bis sie diese Ausmaße angenommen haben Der Tempel ist ein verkleinertes Abbild der Welt und ist immer aus dem festesten Material erbaut aus dem auch das dreiviertelgebäude besteht, des seine Decken stellen den Himmel dar. Der Tempel ist mit keiner Kirche zu vergleichen in ihm werde nicht gebetet, er diente nur dazu, Haus des Gottes zu sein. Der Gott musste eine sichere Existenz haben in dieser zerbrechlichen Welt. Betreten durften ihn nur die Priester Ein ganzes Heer von Priestern, Schreibern, Aufseher und Rechnungsbeamten besorgten die Verwaltung. Der Tempel verfügte über ausgedehnte Ländereien. Denn der Tempel verfügte über ausgedehnte Ländereien. Die Außenwände des Tempels sind reich verziert mit Darstellungen der Opferung und dazu mit der Schrift der Hieroglyphen versehen, Die Darstellungen der astronomischen Zeichen für Sonne Mond und Sterne, Tag und Nacht geflügelte Sonnen usw. waren die Besonderheiten des Tempels. Ein Blick vom Tempel, den man auf der seitlich angebrachten Treppe besteigen konnte, über die Landschaft. Im Hintergrund der Höhenzug über dem Nil. Auf unserem Rückweg kamen wir an einem Dorf vorbei, das aus lauter Tontöpfen gebaut war. Diese Tontöpfe nennt man Kulen. Sie sind aus Ton, dem Asche zu gemengt wird, hergestellt und werden dadurch porös. Das Wasser in den Poren verdunstet, das ergibt Verdunstungskälte und somit bleibt das darin aufbewahrte Wasser auf natürliche Weise auch bei der größten Hitze angenehm kühl. Bei der Herstellung gehen viele kaputt, diese werden dann zum Bau des Hauses verwendet. Dieser ganze Ort ist so erbaut. Unser Führer zu diesem Tempel war dieser kleine Ägypter, er ist in der größten Hitze vor uns hermarschiert, wir konnten kaum folgen. Die Hände und Füße sind nicht nur braun! Bei diesem ewigen Staub waren wir auch bald braun aber dann die Enttäuschung, als wir uns gewaschen haben. Die Jugend von Ägypten besucht fast ausschließlich Schulen, deshalb können sie auch bis zu 1 Mill Zählen. Hier der Beweis: Niedlich diese Kleine, sie war etwa 11 Jahre alt und holte schon mit einem 8 Liter fassenden Krug Wasser am Nil. Wer arbeitet bei uns in diesem Alter schon so schwer. Im Hintergrund der Tempel von Luxor. Luxor, Königin der Winterorte. Heute etwa 30.000 Einwohner hat für Bronchitis leidende ein besonders günstiges Klima.

 

Luxor ist ein Teil des antiken Thebens. Der Tempel steht mitten in lärmender Umgebung. In Vorhof des Tempels steht ei ne Moschee in der der ortsheilige Abul Haggag begraben liegt. Einmal im Jahr beim Opet-Fest verließ der Gott Amon in einer Prozession Karnak und kam nach Luxor, um sich hier mit Mut zu vereinen. Diese ganze Tempelanlage ist 260 m lang und 50 m breit. Der Säulentempel war von einem zweifachen Säulengang umgeben. Hier sieht man deutlich die Papyrusbündelsäulen. Die Ägypter stellten meist Pflanzen, Stämme oder Bündel von Stängeln als Säulen dar. Ihre Hütten hatten sie ja ehedem mit solchen gebündelten Stängeln gestützt. Früher verband den Tempel von Luxor und die Tempelanlage in Karnak eine 2 ¼ km lange Sphinxen Allee. Hier vor dem Tempel in Karnak ist noch eine Widder-Sphinx-Allee. Der Widder, besonders der Schafswidder galt als Macht der Fruchtbarkeit und wurde deshalb so betont verehrt. Alles was ich sonst in Theben gesehen habe und auch was meine Bewunderung und Begeisterung auf der linken Seite des Nils erregte, erscheint mir kümmerlich im Vergleich zu der Größe die mich hier umgab, so hat Champollion in einem Reisebericht seine Eindrücke geschildert, die er in Karnak empfing. Den großen Säulensaal kann man ruhig als Säulenwald bezeichnen. Säulen bis zu 20 m hoch und mit einem Umfang von 10 m stehen auf einer Grundfläche von 103 m x 52 m also etwa so groß wie ein Fußballfeld.

 

Kasettenwechsel:

 

Die Säulen im Seitenschiff sind 13 m hoch. All diese Säulen waren mit Reliefs verziert. Dieser Säulensaal überragt nur der Obelisk der Hatschepsut. Ein Stein aus Assuaner Rosengranit von 29,8 m Höhe. Es ist der zweithöchste Obelisk den es gibt. Seine Herstellung und der Transport von Assuan nach Theben auf dem Nil dauerte nur 7 Monate, welche Leistung mit den damaligen Mitteln. Die Spitze des Obelisken war mit einer Gold- Silber-Mixtur bestrichen und leuchtete beim ersten Strahl der Sonne weit übers Land. Der größte der Obelisken, dem Altertum noch unvollendet der seit einem Steinbruch in Assuan liegt wiegt weit über tausend Tonnen. Er ist 42 m lang, und etwa 3,50 auf 3,50 m Seitenlänge. An diesem konnte man genau die Fertigungsmethode studieren. Zuerst wurde Schutt abgeräumt, bis man auf einen Stein stieß, um den Stein der die gewünschten Maße hatte. Dann wurde rings um den Stein eine Schlucht geschlagen, Quergänge unten durch gemeißelt, dann gesprengt.

 

Nicht mit Pulver, aber mit Wasser. Es wurden ringsum Holzkeile hineingetrieben, dann wurde Wasser auf die Keile gegossen, das Holz quoll und sprengte so den Stein. Dieser Stein liegt aber etwa 2 km vom Nil entfernt auf unwegsamen Gelände. Wie wäre der Transport erfolgt, wenn er nicht gebrochen, und dadurch unbrauchbar geworden wäre? Auf dem Tempelbezirk war auch ein heiliger See. Er hat die Bedeutung, dass am Morgen des Welt Schöpfungstages die Sonne in dem Wasser aus den Fluten des Urwassers hervorgegangen ein Tagesanbruch die Priester ehe sie mit Ihrem Tempeldienst begannen. Die Kolossalstatuen von Ramses II ist 7 m hoch. Die Proportionen dieser Statue ist beachtlich gut gelungen. Herausarbeiten dieser riesenhaften Gesichtszüge war nicht nur die Hand des Künstlers nötig, sondern gleichzeitig auch die Berechnungen durch den Architekten. Auf der Fahrt ins Tal der Könige stehen an der Memnons Kolosse. Sie Stellen den König Amenophis den III dar. Ihre Höhe beträgt ohne Sockel 15 m Zum Vergleich: links steht ein 1,80 m großes Männlein. War es nun Größenwahnsinn, oder Ausdruck der Maßlosigkeit solche Kolosse anfertigen zu lassen. Keines von beiden, vielmehr waren sie ausdrücklich von den Herrschern        gewünschte Werke zur Stärkung ihres unveränderlichen übermenschlichen Seins. Das Tal der Könige hat den Namen von den 64 Königsgräbern, die hier angelegt worden sind. Es wurde versucht, ein Grab zu bauen, das vor Grabräubern sicher war. Schon aus der 1. Dynastie wurde überliefert, dass Grabräuber die Schätze die den Toten mitgegeben wurden, geraubt haben. Im Vordergrund das Grab Tutanchamun. Die nächsten Bilder zeigen Aufnahmen aus den Königsgräbern und aus den Gräbern der Edlen. Diese Pracht der Farben nach 4-Tausend Jahren. In den eigentlichen Grabkammern führte ein schräger Gang in die Tiefe. Dann kam eine Fallgrube, die auf der anderen Seite zugemauert war, so konnte man also nicht feststellen, wo der Gang weiterging. Die Grabräuber fanden aber ihren Weg trotzdem. Nach dem nächsten Gang kam ein Vorraum, bei dem es im rechten Winkel der vermauert war. Dann ging es in die eigentliche Grabkammer. Sie war keineswegs eine grauenvolle Stätte eher eine Stätte der Ruhe. Die Ausschmückungen zeigen dies ja sehr deutlich. Hier aus dem Grab der Nacht, er war unter Thutmosis dem III Aufseher der Kornspeicher, das Bild „Frauen beim Gastmahl“.

 

Dieses Bild zeigt das tägliche Leben zu Lebzeiten des Mannes. Hier Nacht in Begleitung seiner Familie auf dem Papyrusnachen, mit dem Wurfholz Vögel jagend. Er ist immer der Mittelpunkt, er ist immer der Herrscher. Eine Gesamtansicht von den Gräbern der Edlen. Sie waren tief mit Sand bedeckt, sind jetzt freigemacht und befestigt worden. Der Toten-Tempel der Hatschepsut liegt nahem beim Tal der Könige. Zum Teil in den Felsen des Gebirges eingebaut steigt der Tempel in 3 Terrassen an. Geweiht war er dem Gott Amon, verehrt wurde aber auch Hathor und Ambis. Hatschepsut vagierte als weiblicher Pharao von 1504 v Chr. 21 Jahre lang. Nach dem Tode der Hatschepsut tilgte Thutmoses II alle Erinnerungen an sie. Er ließ sämtliche Bilder und Namenszüge von ihr ausmeißeln. Als einziges den Obelisk in Karnak ließ er unberührt, denn er fürchtete sich, dass er den Zorn des Gottes auf sich zieht nach der Besichtigung des Totentempels von Ramses III, ging es weiter Nilaufwärts. Der Nil begleitete uns aber noch ein Stück unseres Weges. Hier ein Nil-Segelboot in voller Fahrt. Die Landschaft, im Hintergrundeinige 100 m entfernt vom Fluss, Sand und nichts als Sand. Der letzte Tempel den wir besuchten, war in Edfu. Er war dem Gott Horus geweiht. Bisher fielen viele unbekannte Namen, die Ihnen, wenn sie diese noch nie gehört haben. Auch nichts sagen. Z B. Horus. Horus ist ein Gott unter vielen im alten Ägypten. Hier auf dem Bild der Sonnengott Horus in Gestalt eines Falken. Zuerst waren es Tiere in deren Gestalt das Göttliche verehrt wurde. Krokodile, Apis-Stiere, Katzen, Schlangen, Skorpione und Käfer. Dann kam eine Zeit, in der das Gott-Tier mit menschlicher Gestalt verehrt wurde. Das irdische Dasein findet nach altägyptischem Glauben seine Fortsetzung im Jenseits Dort im Reich der Toten herrscht der Schakal köpfige Anubis und wiegt das Herz der Verstorbenen. Toth, der Protokollführer und Gehilfe beim Totengericht, gibt das Zeichen, wenn die Verschlingerin sich auf den Verdammten sürzen soll. Die im Gericht für gut Befundenen aber führt Osiris zu seligem Leben. In diesem Mythos von Leben und Tod, von Vergehen und Auferstehen, war der Gläubige Ägypter mit seinen Göttern verbunden.

 

Dieser Tempel in Edru ist der am besterhaltenste Tempel den wir sahen. Die Luft in diesem Breitengrad hat eine sehr geringe Luftfeuchtigkeit. Wir haben in Ägypten bei Temperaturen bis über 3o nur geschwitzt, wenn wir in tiefen Gräbern oder in die Pyramiden kletterten. Die Luft ist so trocken, dass die Ausdunstung sofort abtrocknet. Diese geringe Luftfeuchtigkeit ist natürlich für den Stein auch ein Vorteil. Er verwittert nicht. Wir stiegen auf Tempels und genossen den Rundblick über das Dach des Dorfes und das Niltal. Es bot sich uns ein herrliches Farbenbild. Der Nil, die Nil- Ebene, die Wüstenberg, Palmenhaine und der Ort Edfu vereinigen sich zu einem großartigen oberägyptischen Gemälde wir konnten auch in die Hinterhöfe schauen. Hier bekamen wir einen kleinen Überblick unter welchen Bedingungen diese Leute leben müssen. Haus an Haus reiht sich ein ganzes Dorf aneinander. Viele Dächer waren nur mit Stroh, Schilf oder Palmenwedeln abgedeckt Auf der gegenüberliegenden Nilseite si die modernsten Hotels erstellt. Edfu ist schon sehr auf dem Fremdenverkehr eingerichtet. Rechts im Vordergrund drei Moscheen von Edfu. Nach der Überfahrt über den Nil, es kostete nur etwa 15 Pfennige, fragten wir in dem modernen Hotel, was ein Mittagessen kostet. Es wurde uns gesagt, 8oo Millimes, das sind etwa 7.50 DM je Person. Also haben sie auch schon Touristenpreise. Auf der Fahrt von Edfu nach Assuan, sahen wir wie die Fellachen ihre Hirse schon geerntet haben. Hier waren sie gerade dabei diese zu dreschen. Das Gespann sieht einer Scheibenwalze, diese soll die Körner aus den Halmen drücken. In der Mitte war ein Anfang ein großer Haufen ungedroschener Hirse. Dann warf der Mann der Mitte immer Schicht un Schicht nach außen. So ging es bis alles gedroschen war Gesiebt haben sie dann mit der Wurf Schaufel Das ganze zermahlene Stroh wird in den Wind geworfen Der Wind bläst das Stroh weiter fort als die Körner. Jetzt war ihr Brotbedarf wenigstens für die nächste Zeit gesichert Wir haben in kurzer Zeit den Winter, Frühling und Sommer erlebt. Wir kamen nun zu dem Ort von dem wir sagen konnten, jetzt sind wir am weitesten von der Heimat entfernt. Die Luftlinie betrug etwa 6.800 km Assuan hat 8o.ooo Einwohner und ist sehr im Aufschwung begriffen Es entstehen Hochhäuser und Hotels in großer Zahl.

 

Hier ein Bild vom Garten des Katarakt-Hotels über den Nil zur Insel Elefantine. Sie war die ehemalige Grenzfeste des Pharaonenreiches. Die Blumen im Vordergrund sind Isopuläum penbula, bei uns unter Kapuziner bekannt. Die stehenden roten sind Plustemon, oder Fingerhüte. Hier das Katarakt-Hotel unter den Palmen. Man konnte sich nicht satt sehen über diese Blumenpracht. Am Weg entlang lat.: Mesembrianthemum, eine Art wie bei uns die Oktoberle. So verschwenderisch wie hier die Natur mit ihrer Blütenpracht ist, das gibt es wirklich selten. Hier auf dem Bild sind es Malven. Die rote Pracht sind Kanna diese gibt es auch bei uns. Lange konnten wir nicht an diesem Ort verweilen. Wir fuhren zum neuen Hoch Damm, um ihn zu besichtigen. Es ist eine Riesenbaustelle Wir fuhren quer hindurch. Photographien konnten wir leider nicht. Auf der Suche nach den Steinbrüchen, wo der große Obelisk liegt, begegnete uns ein kleiner Junge etwa 14 Jahre alt. Er schleppte gerade zwei Kanister mit je 18 Litern Wasser. Diese Kanister waren uns gut bekannt. Es waren Benzinkanister für Superbenzin. Es hatte eine etwas schlechtere Oktanzahl, wie unser Normalbenzin. Aber mit entsprechender Fahrtechnik konnte man auch fahren, ohne dass der Motor klopfte. Unsere Fahrt ging zurück nach Edfu Hier überholten wir eine Herde Kamele. Diese Lasttiere sind immer noch die unentbehrlichsten Helfer der Fellachen. Sie wurden immer hoch beladen, dann setze sich sein Herr aber noch obendrauf. Diese Kamele sind also auch nicht zu beneiden von Edfu ans Rote Meer führte eine sehr gute Straße. Wir sahen keinen Baum und keinen Strauch, kein grünes Fleckchen. Die 230 km lange Straße führte durch die arabische Wüste. Hier gibt es Berge bis zu 2800 m Höhe. Auf der ganzen Strecke begegneten uns etwa 6 Autos. Die Gefahr des Zusammenstoßes ist hier also sehr gering. Am Roten Meer legten wir einen Badetag ein. Wir hatten eine Taucherbrille mit und konnten damit nach Korallen tauchen. Aber es ist mir nicht gut bekommen. Über 1 m hohe Wellen schleuderten mich an die Korallenbank. Blutüberströmt musste ich den Kampf aufgeben. Aber es war das beeindruckendste Erlebnis auf der ganzen Reise, in die Tiefe des Meeres schauen zu können. Die Schrunden und Schluchten dann die Fische in ihrer Farbenpracht ein unvergleich-

 

liches Erlebnis. Am Roten Meer entlang befanden wir uns ja schon wieder auf der Heimfahrt. Wir hielten immer Ausschau nach dem Roten Meer, aber ein rotes Meer haben wir nicht gesehen. Es schillerte manchmal vom dunklen Violett über tiefes Azurblau, zu zart blau oder Hellgrün. Die Benennung kommt vermutlich daher, weil die Berge streckenweise eine auf fabelnd rote Färbung haben. Um dieses Meer zu erreichen musste man in der Wüste tagelang marschieren und man würde es doch nicht erreichen. Es ist in der gleißenden Sonne aufgenommen eine Fata Morgana. Wer zweifelt daran, wenn einer 14 Tage nichts zu trinken hatte, dass das kein Wasser ist? Über Suez und Kairo kamen wir nach Alexandrien, wo uns im Hafen das russische Schiff, Armenia, zur Überfahrt nach Beirut erwartete. Nun waren die 3 Wochen Ägypten schon vorbei. Die herrlichen Eindrücke der Pyramiden, der Tempel und der Menschen werden lange in uns haften bleiben. Der Kapitän begrüßte uns auf Deutsch und hieß uns herzlich willkommen. Da waren wir natürlich sehr überrascht, als uns eine 1. Klasse Kabine zugewiesen wurde, obwohl wir Touristenklasse gebucht hatten. Wir nahmen Abschied von Ägypten, von Alexandiea. Wir waren nun zwei Tage Gast auf dem Schiff. Es lief Famagusta auf der Insel Cypern an, dann Latakia in Syrien. Es war wirklich einmal gemütlich, einmal Erholung. Die Küche tat auch ihr Bestes, uns auf diesem Gebeit zufrieden zu stellen. Wir können nur bestätigen: Die Russen waren sehr gute Gastgeber.

 

Zwischenstück:

 

Der zweite Teil unserer Reise ins Heilige Land ist Stoff für einen zweiten Vortrag, deshalb gebe ich jetzt nur noch eine kurze Wegskizze über unsere Weiterfahrt. Wir liefen Beirut an, eine herrliche Stadt. Sie trägt zu recht den Namen „Tor zum Osten“. Dann ging die Fahrt über das Libanongebirge nach Baal Beck. Hier ist der Venustempel die bedeutendste Leistung römische Baukunst. vom Jupitertempel stehen nur noch 6,20 m hohe Säulen aus gelblichem Kalkstein gekrönt von einem einzigartigen schönen Architrav Uber Damaskus, Aman führen wir am Karfreitag in Jerusalem ein.

 

Es ist eine höchst eigenartige Mischung von echter christlicher Frömmigkeit, von raffiniertem Geschäftsgebaren und dem malerischen orientalischen Alltag. So gemütlich wie diese zwei hatten wir zwei es nicht. Sie brachte nichts aus der Ruhe. Es waren einfach richtige Esel. Dieser Esel hatte es doch nicht ganz so gut. Denn fast zwei Zentner sind nicht gerade eine Kleinigkeit. Besonders reizvoll und charakteristisch für Hama in Syrien sind die vielen mächtigen Wasserräder. Das größte hier hat 20 m Durchmesser. Quer durch die Türkei kamen wir nach Istanbul. Das Wahrzeichen Istanbuls, die Hagia Sophia, ehemalige Kirche, heute Moschee und viele andere Sehenswürdigkeiten boten sich unserem Auge an. Nach 5 Wochen Sonnenschein begannen sich die Wolken wieder über uns zu schließen. Die letzten Kilometer zusammen 13.800 legten wir auf der Autobahn zurück und wir kehrten glücklich von unserer Reise heim.

 

Viele Wege führen nach Jerusalem. Die Kreuzfahrer zeigten den Kürzesten. Wir wählten den schwierigsten aber interessantesten Weg über Afrika. Wir hatten uns viel vorgenommen schon allein die Fahrstrecke zu bewältigen war Strapaze genug. Das zu sehende verarbeiten und das erlebte zu verdauen, war die zweite Anstrengung. Der Kalender zeigte den 13. März 1965 bei unserer Abfahrt. Unsere Hauptziele waren Ägypten und das Heilige Land. Wir umfuhren somit das gesamte östliche Mittelmeer. Die Länder an dieser Strecke waren: Schweiz, Italien, Tunesien Libyen, Ägypten, Libanon, Syrien, Jordanien, Türkei, Bulgarien, Jugoslawien, Österreich. Schon die Vorbereitungen verlangten größte Sorgfalt. Im ersten Teil meines Vortrages behandelte ich die Strecke bis Alexandrien ausführlich. Deshalb beschränke ich mich jetzt nur auf eine kurze Wegskizze bis Alexandrien, durch die Schweiz vorbei am Züricher See, nach Göschenen. Dort wurde der Wagen verladen. So wurden wir ohne Anstrengung auf die andere Seite der Alpen transportiert. In Italien trafen wir einen guten Bekannten., der den schiefen Turm von Pisa. Er ermunterte uns zu bleiben bis die Sonne vollends aufgegangen war. Aber dann ließen wir uns nicht mehr halten. Auch die ewige Stadt Rom konnte uns nicht dazu bewegen, lange in ihr zu bleiben, es waren ja nur Stationen auf unserem Weg. Salerno zwang uns zu einigen Stunden Rast. Ein Wasserschlauch unserer Heizung war gebrochen, dass musste zuerst behoben sein. Palermo war unsere letzte Stadt auf europäischem Boden. Die Fassade des Doms war eine Aufnahme wert. Das Barometer stieg in der Zwischenzeit auf für uns ungewohnte Höhe. Noch ein Blick vom Schiff zurück auf unseren Erdteil. Am anderen Morgen legten wir in Tunis an. Afrika war erreicht Karthago, Kairouan, Gabes Sfax und Ben Gardane waren die Sehenswertesten Städte in Tunesien. In Tunis wurden wir zum ersten Mal mit dem Afrikanischen Städtebilder, den Menschen und ihren Gebräuchen konfrontiert. In diesem Gebäude ist das innen- und Außenministerium untergebracht. Die Teppichknüpferinnen in Kairouan zeigten mit ihren flinken Fingern, wie ein echter Teppich entsteht. Jeder Teppich hat ein anderes Muster. Wir kauften uns eine Brücke als Souvenir. Ein typisch Tunesisches Straßenbild sahen wir in Sfax. Es ist ein so genannter Suk das sind Ladenstraßen in der Waren jeglicher Art verkauft werden. Manchmal streng nach Verkauf Erzeugnis getrennt. An der tunesischen Grenze erlebten wir das ungewöhnliche Erlebnis was es auf dem Gebiet der Hilfsbereitschaft gibt. Wir mussten tanken, hatten aber kein tunesisches Geld mehr. Reisechecks war kein Zahlungsmittel. Das beobachtete ein marokkanischer Mekka Pilger. Kurzentschlossen bot er uns an, das Benzin zu bezahlen. Er gab uns zu verstehen, dass wir uns in Libyen schon noch sehen werden. Erst 3 Tage später etwa 500 Km von der Grenze entfernt, sahen wir ihn wieder. Wer von uns hätte einem fremden ohne Sicherheit so selbstverständlich Geld geborgt? Unsere Route verlief er am Mittenmeer entlang Wo gibt es ein malerisches Bild. Es ist der Palast des Königs Idris I. in Tripolis. An solchen Bildern konnten wir uns nicht satt sehen. Die alte phönikische Hafenstadt Leptis Magna bot ein eindrucksvolles Bild mit den zweitausendjährigen Zeugen einstiger Pracht. Die meisten Bauten stammen von den Römern die im Jahre 107 v. Chr. die Stadt besiegten. Dieses

 

Ehrenmal in El Alamein erinnert an 4.200 tote deutsche Soldaten, vom Afrikafeldzug. Das Ehrenmal ist ein würdiges einer traurigen Bilanz. Das erste Etappenziel Kairo ist erreicht. Die 3 Millionen Stadt bietet jedem etwas. Die Moscheen, Basare und Museen, sowie das Leben und Treiben der Menschen war äußerst interessant. Diese Aufnahme zeigt den Nil abwärts. Unsere Route in Ägypten führte uns Nil- aufwärts bis Assuan. Von Eafu benutzten wir die Straße ans rote Meer. An diesem Entlang bis Suez Quer, nach Kairo und Alexandrien. Die Pyramiden sind Zeugen der Geschichte. Die Sphinx-Wächter am Ufer des Nils, beschützen die Zeichen von Gizeh. Das ägyptische Museum mit seinen 100.000 Einzelheiten ist Zeuge höchster altägyptischer Kultur. Die Maske des Tutanchamun glänzt wie vor 3300 Jahren. Die Alabaster Moschee ist das Wahrzeichen Kairos. Sie ist in ihrer ganzen Pracht erleuchtet.

 

Die Ägypter bauten ihren Göttern schon in frühester Zeit Tempel. Diese Tempel waren nur Haus des Gottes. In ihnen wurde nicht gebetet. In dem noch sehr gut erhaltenen Tempel steht in Aby. Luxor und Karnak sind jedermann ein Begriff. Hier findet man die größten und mächtigsten Tempel. Dieses Bild zeigt das Südtor von Karnak. Das Tal der Könige mit seinen 64 Königsgräbern ist einen Besuch wert. Das rechteckige Gemäuer im Vordergrund ist der Eingang zum Grab Tutenchamun. Die Ausschmückungen der Gräber ist trotz dem Alters von 4 Tausend Jahren noch gut erhalten. Dieses Mädchen ist jünger als das im vorherigen Bild. Ihre Beschäftigung ist es, schon in so jungen Jahren mitzuhelfen und den Wasserbedarf zu decken. Der Nil, die Wüstenberge, die Palmen und die typischen Häuser vereinigen sich in Edfu zu einem wahren Gemälde. Aber auch die Blumenpracht in Assuan wird selten übertroffen Hier das neue Katarakt Hotel, eingebettet in Palmen und Blumen. Das rote Meer lud und ein, einen Tag zu bleiben. Schon nach einigen Stunden hatten wir den schönsten Sonnenbrand weg. Dann fuhren wir gerne weiter. So nach 3 Wochen Ägypten brachte uns dieses russische Schiff nach Beirut. Wir sagten in Alexandria Ägypten ungern adieu. Aber auf uns wartete noch ein Höhepunkt, Jerusalem. Die Überfahrt auf dem Schiff erfolgte in einer 1. Klasse-Kabine, obwohl wir Touristen klasse gebucht hatten. Als das Schiff in den Hafen von Beirut einfuhr, begann für uns der 2. Teil der Reise.

 

Über Afrika nach Jerusalem

 

Wir betraten nun den „Vorderen Orient“. Hier begegnete uns wieder eine etwas andere Welt. Die Menschen unterscheiden sich nicht sehr viel von den Arabern in Nordafrika, denn eines hatten sie gemeinsam: den muslimischen Glauben. Dieser erstreckt sich ja über Nordafrika, den vorderen Orient bis hinauf in die Türkei. Die Landschaft, Vegetation und die Temperaturen waren aber sehr verschieden. Unser Weg führte uns nach Baal Beck, Damaskus, Süreyya, Tschardasch, Amman, Jerusalem, Totes Meer, Jericho, dann zurück nach Damaskus. Beirut ist eine herrliche Stadt. Sie ist das Tor zum Osten. Diese moderne Stadt bietet altes und neues in reichen Mengen. Beirut wachs riesenhaft. 1918 hatte es noch 150.000 Einwohner, heute sind es etwa 500.000. Es ist kaum zu glauben, dass diese moderne Stadt zu den ältesten Siedlungen im Vorderen Orient gehört. Sie wird schon im 15. Jahrhundert vor Christus in Keilschrift Briefen erwähnt. Den Mittelpunkt der Stadt, bildet der Platz des Reyrs mit einem Kriegerdenkmal. Die Taubengrotten werden diese aus dem Meer prägenden Gelsen genannt. Sie sind etwa 25 bis 30 m unterschiedlich Tief im Meer. Einmal machten wir unser Mittagsmahl vor einem Gerten, der mit Zitronenbäumen bepflanzt war. So konnten wir für unseren Tee die Zitronen direkt vom Baum pflücken. So saftige und wohlriechende Zitronen hatten wir noch nie zuvor gemacht. Diese Aufnahme, wurde vom Libanongebirge aus gemacht. Die Stadt mit dem Meer im Hintergrund ein herrliches Panorama.

 

Hier fällt das satte Grün der Landschaft besonders auf. Es erinnerte uns wieder nach 4 Wochen an die Heimat. Das Libanongebirge ist durchschnittlich 1500 bis 18000 m hoch. Der höchste Berg, der Dschebel Qornet es Sauda ist 3083 m hoch. Die größte Sehenswürdigkeit des Gebirges sind die Zedern. Etwa 160 km von Beirut entfernt gibt es ein Gebiet im Gebirge, wo diese zedernbäume wachsen. Hier kann man bis im Juni fahren. Wenn es einem nach einem Bade gelistet, fährt man 60 km und man kann sich am Meer vom Skifahren erholen. „Was gegen die Kälte gut ist, ist auch gegen die Hitze gut.“, so sagen sich die Libanesen. Wir taten es, diesen Libanesen eine solche Kopfbedeckung. (sie wird Chamsin genannt). Aber sie war uns bald zu lästig und zu heiß. Ob die Kürbisse ihr Reiseproviant waren, wissen wir nicht genau, aber das Fladenbrot, das der eine in der Hand hält, haben wir öfters gegessen. Es schmeckte uns gut. Als wir in die Beka-Ebene fuhren, kappen wir durch ein Schneegebiet. Der Gebirgszug ist das Altlibanongebirge. Bei dieser Aufnahme fror es mich mit meiner für ägyptische Temperaturen gedachten Kleidung ganz schön. Diese Beka-Ebene liegt etwa 950 m hoch. Hier wird hauptsächlich Wein angebaut. Wir gingen in einen Laden und wollten Wein kaufen. Über die Qualität wussten wir ja nicht Bescheid. Wir handelten dann aus, dass wir den Wein nicht nehmen müssen, wenn er uns nicht mundet. Das war aber der Fall und wir kauften einige Flaschen für unseren Konsum bedarf. Unser nächstes Ziel war Baal Beck. Baal war der Gott der west semitischen Völker Er wurde hier besonders verehrt. Die Bauten stammen meist von den Römern. Dieser Tempel sollte an Größe und Schönheit alles übertreffen, was die Welt bis dahin sah. Reste zeigen noch die Pracht jener Zeit. Diese 6, etwa 20 m hohen Säulen, stammen von dem größten korinthischen Tempel, der je gebaut wurde. Der Jupitertempel war 106 m lang und 69 m breit. Dieser Tempel war der Mittelpunkt der ganzen Anlage. Jupiter war der altrömische Himmelsgott. Gott des Blitzes und des Donners. Er segnete die Felder und schütze das Recht. Die ganze Tempelanlage bestand aus den Hof, Propyläen, d h. Torba zu Heiligtümern, dem Vorhof, großen Hof, Jupiter Tempel und Venustempel.

 

Diese Säulen krönt ein einzigartig schönes Architrav. Die reiche Verzierung und die exakte Ausführung zeugen von dem Streben nach dem Höchsten. Der Abschluss der Säulen mit seinen korinthischen Kapitellen ist hervorragend. Der Tempel ruht auf einem Fundament, bei dem die größten Steine, die je Menschenhand bewegt wurden. Ein solcher Stein wiegt etwa 830 Tonnen. Mit welchen Mitteln wurden diese Steine wohl transportiert? Der Venus-Tempel ist der noch am besterhaltenste korinthische Tempel. Venus war die römische Göttin der Liebe. Der Innen raum vermittelt noch ein höchst prachtvolles Bild von dem einstigen Glanz und Prunk dieses Tempels. Besondere Beachtung verdient in dem Säulengang die herrliche Kassettendecke. Der ganze Tempelbezirk wurde nach dem Besuch Kaiser Wilhelin des II., 1898, ausgegraben. Undefinierbare Stücke liegen auf dem ganzen Tempelgebiet umher. Zerstört wurde der Tempel bei den Kämpfen der Araber mit den Mongolen und mit den Kreuzfahrern. Mehrere Erdbeben taten vollends das Letzte. Wir nahmen bald Abschied von diesem herrlichen Ort und fuhren durch das Anti Libanon Gebirge in Richtung Damaskus. In Damaskus fuhren wir am Abend ein. Am anderen Tag fuhren wir etwas von der Hauptstrecke ab und kamen in eine Vulkan Landschaft. Soweit das Auge war ein Steinmeer. Wir kamen uns vor wie auf dem Mond. Manchmal wurde der Versuch gemacht, die Steine auf Haufen zu sammeln, um ein paar Quadratmeter Land zum Anbau zu gewinnen. Hier ein Ort in der Nähe von Suweida. Die Häuser sind aus diesen Steinen erbaut Es gehört ein großes Geschick dazu, mit diesen unförmigen Steinen und mit Kot eine feste Mauer zu erhalten. Der Bergzug im Hintergrund ist etwa 900 m hoch.

 

Auf diesem Abstecher kamen wir zu der größten Sehenswürdigkeit des Landes. Die arabische Zitadelle in Bosra. Das römische Theater, das etwa 15.000 Zuschauer fassen konnte, war in der Zitadelle. Dieses römische Theater wurde etwa im 3. Jahr hundert gebaut. Die Zitadelle bauten die Araber im 12. Jahrhundert um das Theater. So wurde es eine Einheit. Das Innere des Theaters ist noch sehr gut erhalten. Das bezeichnete Element an diesen Theatern ist einzigartige Akustik. Dieses kann ich Ihnen durch eine Originalaufnahme mit meinem Tonband demonstrieren. Wir haben nun einige Zeit warten müssen und befinden uns nun ganz alleine in dem römischen Theater. Bernhard steht etwa 5 m von mir und wird nun die Treppe zur Arena hinunterschreiten. Ich befinde mich nun auf dem Umlauf über dem zweiten Rang in der Höhe von Horst, seinem Sitzplatz und werde mich nun die Treppe hinunterbegeben. Ich habe nun etwa 45 Treppen hinter mir und habe einen herrlichen Überblick über jeden Platz in diesem Theater. Ich glaube auch, die Akustik ist dementsprechend. Wir haben auf unserer Reise viele Theater gesehen, viele römische Theater aber so gut erhalten wie dieses hier fanden wir noch keines. Meine Sprachrichtung ist jetzt noch in Richtung Arena. Erst wenn ich ganz unten bin, werde ich zum Mikrophon sprechen. Wenn ich jetzt hier entlanggehe, höre ich von außen die Vögel zwitschern, denn heute ist ein herrlicher Sonnentag. Die Sonne strahlt über uns und blauer Himmel wölbt sich über das Theater Ich habe jetzt den Mittelpunkt erreicht und drehe mich nun um und spreche nun zum Mikrophon. Horst sitzt im zweiten Gang über der zweiten Etage und nimmt mich jetzt gerade auf. Jetzt werde ich noch zum Abschluss ein kleines Liedchen singen, damit man hört, wie die Akustik ist beim Gesang. Alle Vögel sind schon da, alle Vögel, alle Mikrophone stehen im oberen Drittel. Musik rechts von dem Durchbruch etwa 40 m vom Mittelpunkt der Arena entfernt. Ich glaube, man kann es wohl als eine architektonische Musterleistung bezeichnen, eine solche Akustik zu schaffen.

 

Kurz bevor wir die syrisch-jordanische Grenze erreichten, sahen wir in Deras eine sehr schöne Moschee. Auf das Minarett stiegen früher die Muezzine 5-mal am Tage und riefen zum Gebet. Heute sind meist Lautsprecher angebracht, durch die der Aufruf zum Gebet erfolgt. Die Grenze hatten wir ohne Kontrolle hinter uns gebracht. In Jordanien erwartete uns die 2300 Jahre alte Stadt Tschardasch. Ihre Blütezeit hatte diese Stadt unter den Römern. Damals hieß sie Gerasa. Gerasa war mit einer mächtigen Stadtmauer umgeben. Die wichtigsten Bauten aus der damaligen Zeit sind ausgegraben worden. Hier, links das Theater mit einem Araber mit seiner typischen Kopfbedeckung Der Mittelteil des Bildes zeigt das Forum. Hier wurden immer die Versammlungen abgehalten. Die gesamten Straßen waren mit Säulen gesäumt Diese waren alle umgeworfen, oft von der Zerstörungswut der Feinde, z. B. von den Persern oder von den Arabern. Was diese nicht ganz bewältigten, vollbrachten die Erdbeben, die in dieser Gegend öfters vorgekommen sind. Die Straße ist noch in ihrem ehemaligen Zustand. An solchen Orten empfindet man oft ein seltsames Gefühl, wenn die Ruinen dieser ehemaligen Prachtbauten erzählen über die Blütezeit und den hohen Stand der Kultur der Zeit. Ba zwischen die Einheimischen mit ihren Ziegenherden. Da glaubt man, die Zeit sei stehengeblieben. Man bekommt das Gefühl, in einem Märchen zu sein. Es waren oft die schönsten Stunden, auszuruhen auf einem zweitausendjährigen Stein, nachzudenken über die Geschichte, ihr auf und ab, Vergleiche zu ziehen über unser Leben und dem Leben, das die Einheimischen führen. An solchen Orten waren wir selten alle. Sie sind meist immer von Touristen überflutet. Das Wahrzeichen von Tschardasch ist der Mächtige Triumphbogen an der Ausfahrtstraße nach Amman. Er wurde 129 n. Chr. zur Erinnerung an den Besuch Kaiser Hadrians gebaut. Es war etwa 17 Uhr geworden und wir wollten an diesem Tage noch Jerusalem erreichen.

 

Die Sedt Amman Waren und die am Abend. Wenn der Mond nicht am Himmel stehen würde, Straßenlaternen nicht brennen würden, könnte man meinen, es sei eine Tagesaufnahme. Wir fuhren in Amman nur kurz vorbei und machten diese Aufnahme. Sie wurde mit 2 Sek. Belichtet. An diesem Abend fuhren wir noch eine Stunde in Richtung Jerusalem, dann schlugen wir unser Zelt auf. Am Karfreitag, dem 16. April 1965, morgens um 8 Uhr fuhren wir in Jerusalem ein. Jerusalem arabisch EL KUDS, heißt so viel wie, die Heilige lag in hellem Sonnenschein vor uns. Sie wird die dreimal heilige Stadt genannt. Die Juden anerkennen Jerusalem als ihre heilige Stadt. Hier wollte Abraham seinen Sohn Isaak opfern. Den Christen ist es die Stadt, in der Jesus wirkte und den Kreuzestod erlitt. Nach dem Glauben der Moslem ritt von hier aus Mohammed für eine Nacht in den Himmel Jerusalem ist die interessanteste Stadt im Nahen Osten. Sie bietet jedem etwas. Diese Aufnahme zeigt das Kidrontal, die Altstadt mit der Stadtmauer, und die Omar Moschee. Hier sehen Sie einen Grundriss der Grün gezeichnet der Stadtgrundriss der heutigen Altstadt. Sie wird mit einer stark befestigten Mauer umgeben. Es sind nur einige Tore als Zugang vorhanden. Im Norden das Damaskus- und das Herodes-Tor, im Osten das St. Stephans Tor, im Süden das Mist- und das Jaffa-Tor. Rot gezeichnet ist die Stadtmauer, die zu Zeiten Jesu bestand Sie wurde im Norden durch die Antonia-Festung begrenzt. Hier wurde Jesus vor Pontius Pilatus geführt und zum Tode verurteilt. Golgatha lag damals außerhalb der Stadtmauer. Erst nach dem Bau der 3. Mauer 4469 n. Chr. Kam Golgatha in den Stadtbezirk. Auf dem Platz, auf dem einst der Palast des Herodes stand, ist heute die Zitadelle und eine Polizeikaserne gebaut. Der Palast des Kaiphas und der Abendmahlsaal liegen heute außerhalb der Stadtmauer auf Israelischen Gebiet. Auf dem Platz wo früher der von Salomo erbaute 1. Tempel stand steht heute die Omar Moschee. Der östliche Teil mit Gethsemane und Ölberg dürfte der am wenigsten veränderte Teil aus jener Zeit sein. Das Damaskus-Tor ist der Haupteingang vom modernen Jerusalem in die Altstadt. Dieses schönste Tor der Stadt wurde 1537 von Sultan Soliman. Dem Prächtigen, gebaut. Bis 1887 wurden alle Tore bei Sonnenuntergang geschlossen und bei Sonnenaufgang geöffnet.

 

Die Stadtmauer die sieht anschließt, hat einen Umfang von 4 km. Von hier aus kommt man über die Salomonstraße in die Stadtmitte. Hier ein Blick vom Turm der evangelischen Erlöserkirche über Jerusalem. Im Mittelpunkt die vergoldete Kuppel der Omar Moschee. Im Hintergrund der Ölberg. Der schlanke Glockenturm gehört zum russischen Kloster das auf dem Ölberg steht Ein Blick über die angerostete Grabeskirche, links die kleine Omar Moschee. Im Jahre 638 suchte der Kalif Omar die Grabeskirche. Während seines Besuches wurde die Gebetszeit angekündigt, aber er versagte es sich, in der Grabeskirche zu beten, denn sonst hätten die Mohammedaner in Zukunft Rechte an der Kirch beanspruchen können. Er betete dann an dem Platz, wo heute die Kleine Moschee steht. Sie wurde 1236 zur Erinnerung an ihn erbaut. Hier wurde der erste christliche Märtyrer, Stephanus gesteinigt von hier erreicht man die via Dolorosa, zu deutsche „der Leidensweg Christi“. Die Via Dolorosa verläuft nur ungefähr wie damals, liegt erheblich tiefer als die heutige Straße. Die erste Station aus praktischen Erwägungen in den Hof der heutigen Al-Oma riye-Medresse, d. h Koranschule gelegt. Es gehört zum Gebiet der Antonia-Festung. Hier wurde Jesus vermutlich von Pilatus verhört, doch verurteilt wurde Jesus von Pontius-Pilatus auf dem Palasthof der Antoniare, dem Lithos trotos. Von hier aus finden am Kar Freitag die Prozessionen zur Grabeskirche statt. Im Vordergrund lehnt ein Kreuz an der Mauert dieses wird durch die Straßen getragen. Diese Aufnahme wurde am Karfreitag etwa um 9 hier gemacht. Hier sieht man noch nicht viel von dem Besucherstrom, der am Karfreitag Jerusalem bevölkert. Dieses Steinpflaster, Lithos trotos genannt ist der Ort, an dem Jesus verurteilt wurde. Darüber ist die Kirche der Schwestern Zion erbaut. Auf den Pflastersteinen sieht man noch die Einritzungen der Würfelspiele der römischen Soldaten. Hier schrien die Juden: „Wenn du diesen freigibst, bist du kein Freund des Kaisers, denn jeder der sich zum König macht wider setzt sich dem Kaiser. Hier gab er Ihnen Jesus zur Kreuzigung frei.

 

Die zweite Station befindet sich vor dem Eingang zum Franziskanerkonvent mit seinen zwei Kapellen. Hier die Geißelungskapelle. Sie wurde 1927 von den Franziskanern neu erbaut. In der Urteilskapelle werden auch noch einige Steine des Lithos trotos gezeigt. Jesus fällt zum ersten Mal unter Kreuz, ist die 3. Station. Es ist eine kleine polnische Kapelle an der Salomon-Straße. Dahinter befindet sich eine armenische katholische Kirche, Dort wurde im Kellergeschoß auch die 3. Station gezeigt. Dieser Zwiespalt zwischen tatsächlichem Ort und dem heutigen verehrten ist öfters sehr groß. Das hängt sehr viel damit zusammen, dass Jerusalem oft zerstört wurde, neu aufgebaut und dass es von Juden und Moslem bewohnt war, die wenig von Jesus, seinem Leidensweg und Sterben wissen wollten, somit auch solchen historischen Orten keine Bedeutung zumaßen. Die IV. Station. Jesus begegnet seiner Mutter. Das Relief über dem Eingang stammt von dem polnischen Bildhauer Zielinski. Bis zu diesem Zeitpunkt war die Bevölkerungsdichte in den engen Straßen und Gassen noch erträglich.

Als es aber bei der 8. Station so eng und das Gedränge immer größer wurde, gaben wir an diesem Tage auf und gingen auf den Ölberg. Hier begegnen sich zwei Glaubensrichtungen, insgesamt sind es 13 verschiedene in Jerusalem. Die einen trugen ein schweres Kreuz, die anderen einen Sarg als Gedenken an den Tot Jesu. Es wurde heftig disputiert, wer nun den Weg räumen soll. Wir glaubten schon, es artet in einen heftigen Streit aus.

Nach dieser Station ging es in die Basarstraße, also die die Hauptgeschäftsstraße der Stadt. Wir wurden nur noch vorwärts gestoßen. Es ist zwar erhebend, an diesem Tag in den Mauern Jerusalems zu weilen; doch wenn man Jerusalem gründlich kennenlernen will ist es nicht ratsam, den Besuch über die Osterfeiertage vorzunehmen. Die Grabeskirche ist der Mittelpunkt der ganzen Christenheit. Sie beinhaltet nicht nur das Grab Christi, sondern auch Golgatha, die Schädelstätte, wo Jesus den Kreuzestot starb. Die Grabeskirche ist ein stilloser Bau. Das Gerüst am Eingang ist zur Abstützung der Mauer angebracht worden. Um den Baustil und die inneren Verhältnisse verstehen zu können, muss man die Geschichte dieser Kirche kennen.

 

Die Geschichte der Grabeskirche begann im Jahre 325, als Helena, die Mutter Konstantin d. Großen Jerusalem besuchte. Helena veranlasste Ihren Sohn, umfangreiche Grabungen vorzunehmen. Golgatha und das Christusgrab wurden fast unversehrt vorgefunden. Vom Jahre 326 – 335 wurde die erste Grabeskirche gebaut. Im Jahre 614 wurde diese von den Persern zerstört. Schon 629 wurde sie von den Griechisch-Orthodoxen unter Abt Modestos wiederaufgebaut. 1009 wurde sie von dem Fatimiden Kalifen El-Hakem völlig zerstört. 1048 wurde die 3. Kirche vom byzantinischen Kaiser Konstantin Monomachos vollendet; diesen Bau fanden die Kreuzfahrer vor als sie am 15. Juli 1099 die Grabeskirche erobern konnten. Sie errichteten neben der Rotunde eine romanische Kirche. 1808 zerstörte eine Feuersbrunst große Teile der Kirche. Sie wurde dann von den verschiedenen Religionsgemeinschaften verschieden aufgebaut. So ist dieser Baustil entstanden. Die inneren Verhältnisse sind noch verwickelter. Insgesamt sind 6 Religionsgemeinschaften vertreten. Lateiner, Griechische-Orthodoxen, Armenier, Kopten, Syrer und Abessinier. Gemeinschaftlicher Besitz ist das Christusgrab mit Vorraum und Grabeskammer und der Salbungsstein. Dadurch, dass der Besitzer öfters gewechselt hat, hat jede Religionsgemeinschaft ihren Anspruch angemeldet. Die Besitzverhältnisse wurden im Jahre 1852 durch einen Status quo schriftliche festgelegt. Dieser besteht im Wesentlichen heute noch. Nach dem Eingang, links der Platz des moslemischen Wächters. Er ist deshalb ausgewählt worden, weil er den 6 Religionsgemeinschaften gegenüber neutral ist. Er öffnet und schließt die Grabeskirche. Dieses Amt erbt sich schon seit Jahrhunderten in zwei Familien weiter. Auf dem Salbungsstein soll Jesus einbalsamiert worden sein. Der jetzig vorhandene Stein stammt aber aus d. Jahre 1810. Rechts gehen die Stufen zum etwa 5m höher gelegenen Kalvarienberg hinauf. Es ist eine zweischiffige Kapelle. Die Kapelle der hl. Helena gehört den Armeniern. Von hier aus führt die Treppe zur Kreuzauffindungskapelle. In der Mitte das Katholikon gehört den Griechisch-Orthodoxen. Weiter unten auf dem Bild in der Rotunde, das Christusgrab. Der Kreuzannagelungsaltar befindet sich auf dem Kalvarienberg. In der zweischiffigen Kapelle, der rechte Altar. Dazwischen links nur wenig zu sehen der Sabbat-Mater-Altar. Hier soll nach der Überlieferung Maria während des Todes ihres Sohnes gestanden haben.

 

Hier sprach Jesus seine letzten Worte: „Es ist vollbracht.“

Der Kreuzigungsaltar gehört den Griechen. Er ist mit vielen Lampen und lebensgroßen Ikonen versehen. Unter dem Altar sieht man das Loch, wo das Kreuz Christi gestanden haben soll. Links und rechts deuten zwei schwarze Scheiben an, wo die Kreuze der Schächer standen. Rechts dahinter war die Felsspalte zu sehen, die sich nach dem Tode Jesu geöffnet hat. Die Kapelle der hl. Helena wurde zum Andenken an die Ausgrabungen errichtet. Hier soll die Kaiserinmutter in einer Nische die Ausgrabungen beobachtet haben, die zur Auffindung des Kreuzes Christi führten. Den Altar stiftete Maximilian von Österreich, der spätere Kaiser Mexikos. Das Katholikon ist die Hauptkirche der Griechisch-Orthodoxen. Sie befindet sich an der Stelle an der die Kreuzfahrer ihre Kirche bauten. Diese Kirche ist am größten von allen in der Grabeskirche. Links im Mittelpunkt wird der Nabel der Welt gezeigt. Hier soll die Mitte zwischen Golgatha und dem Christusgrab sein. In der Franziskaner Kirche steht auf dem rechten Altar eine Säule. An dieser soll Jesus gegeißelt worden sein. Seither wird sie die Geißelungssäule genannt. Von den Franziskanern werden die Heiligen Stätten, soweit sie den Lateinern gehören, verwaltet. Vor dem Christusgrab in der Rotunde befindet sich der lateinische Chor mit Altar. Hier wurde gerade eine hl. Messe gefeiert, bei der die Kommunion ausgeteilt wurde. Hinter dem Altar betritt man den Vorraum des Grabes. Die Engelskapelle. Hier wird ein Teil eines Steines gezeigt, auf dem der Engel bei der Auferstehung Christi gesessen haben soll. Die niedrige Tür, die man nur gebückt durchschreiten kann, führt in die eigentliche Grabeskammer mit der 14. Station des Kreuzweges. Am Karsamstag legt der griechisch-orthodoxe Patriarch Gewand und Krone an und betritt die am Karfreitag versiegelte Engelskapelle und entzündet das Heilige Feuer. Der Rauch dringt durch zwei Löcher in den Seitenwänden der Engelskapelle in die Rotunde hinaus. Das Christusgrab befindet sich unter der Marmorplatte auf der die Leuchter stehen. Diese Marmorplatte war nicht damit gemeint als die Frauen

 

Maria Magdalena, Maria, die Mutter des Jakobus und Salome zum Grabe gingen, als sie sagten: „Wer wird uns wohl den Stein vom Eingang des Grabes wegwälzen?“ Dieser als sehr groß bezeichnete Stein war an der Tür zum Vorraum. Wir sahen an einem anderen Grab aus der Zeit Christi, wie so ein Stein beschaffen war. Er war rund, im Durchmesser je nach Höhe des Grabeseinganges verschieden. Er wurde in einer Rinne vor die Tür des Grabes gewälzt. Dieses Bild beschließt den Besuch in der Grabeskirche. Bei den Königsgräbern fanden wir so einen mühlradähnlichen Stein. Er hatte etwa 1,2 m Durchmesser und wurde vor den Eingang gewälzt. An der Rundung fehlt ein Segment. Das hatte einen praktischen Grund, denn wenn der Stein vor dem Eingang lag hatte er eine größere Auflagefläche und war nicht so leicht vom Grabeingang wegzuwälzen. Diese Gräber stammen etwa 50 n. Chr., somit unmittelbare Zeugen jener Bestattungskultur der Zeit Christi. Das Gartengrab wurde 1882 von dem englischen General Gordon wiederendeckt. Er meinte aus mancherlei Gründen, hier das echte Christusgrab vor sich zu haben. Die Wissenschaftler sind sich aber darin einig, dass dieses Grab aus byzantischer Zeit und nicht aus römischer Zeit stammt. Die deutsch evangelisch-lutherische Erlöserkirche wurde 1898 durch Kaiser Wilhelm d. II. eingeweiht. Sie steht auf den Resten der von Karl d. Großen geründeten Kirche Santa Maria Latia. Jeder Besucher Jerusalems sollte sich nicht scheuen, die 176 Stufen des Turmes zu besteigen. Von da oben bietet sich der schönste und weiteste Blick über die Altstadt mit dem Tempelbezirk, über das Kidrontal auf den Ölberg und über die Waffenstillstandlinie. Die Gesamtansicht des Ölbergs mit dem Garten Gethsemane, der Kirche der Nationen und der russischen Maria Magdalena Kirche. Der Ölberg ist 812 m hoch und erhebt sich etwa 80m über die Stadt. Er war für uns ein Ort der Zuflucht. Denn der Lärm der Stadt und das Gedränge war uns unerträglich geworden. So genossen wir auf dem Ölberg einen ruhigen gemütlichen Nachmittag. Von hier oben hat man einen herrlichen Überblick über das mit Hügeln übersäte Land. Einzelne wohlgepflegte Gärten heben sich von den mit Steinen übersäten Hängen ab. Wenn man dagegen unseren Ackerboden betrachtet, welch dürftiger Vergleich.

 

Das Klima in Jerusalem ist für uns Mitteleuropäer gut zu ertragen. Im Januar etwa 7° C plus im August im Durchschnitt 23° C aber auch bis 37° C. Ein Blick vom Ölberg über Jerusalem. Der Jordanische Teil Jerusalems hat etwa 75000 Einwohner. Auf der israelischen Seite wohnen etwa 160.000 Menschen, meist Juden. Jerusalem ist eine geteilte Stadt wie Berlin. Seit dem Waffenstillstand 1949 wird die Grenze von beiden Seiten scharf bewacht. Nach alter Überlieferung soll Jesus hier seinen Jüngeren das Vaterunser gelehrt haben. Hier ließ die Kaiserinmutter Helena 326-33 eine erste Kirche errichten. Der heutige Bau geht auf die französische Prinzessin La Tour d´Auvergue zurück. Sie wurde 68 Jahre nach ihrem Tode hier beigesetzt. Diese Kirche hat den Namen Paternoster-Kirche. An den Wänden der Kirche und des anschließenden Klosters der Karmeliterinnen ist auf Fayenceplatten das Vaterunser in 36 verschiedenen Sprachen zu lesen. Wir stiegen dann den Berg hinab und kamen zu der Kirche. Dominus Flevit, d.h. „Der Herr weinte.“ Hier sprach Jesus die Klage über Jerusalem. Lukas schreibt darüber: „Wenn doch auch du erkanntest, was zum Frieden dient! Nun aber ist es verborgen vor deinen Augen. Denn es werden Tage über dich kommen, da deine Feinde einen Wall um dich aufwerfen und dich einschließen und bedrängen werden von allen Seiten.“ Hier stand schon im 5. Jahrhundert eine Kirche. 1995 bauten die Franziskaner über den alten Fundamenten diese Kirche auf. Ein schönes Motiv, Jerusalem durch das Altarfenster betratet. Die Maria-Magdalena-Kirche wurde 1888 von dem russischen Zaren Alexander 3. Zur Erinnerung an seine Mutter Maria Alexandrowna errichtet. Die Kirche wirkt wie ein Stück Russland in dieser Umwelt. Sieben Zwiebelkuppeln krönen diesen charakteristischen Bau. In dieser Kirche ist die russische Großfürstin Elisabeth Feodorowna beigesetzt. Diese Olivenbäume im Garten Gethsemane gelten als die direkten Nachkommen von den Bäumen zu Zeiten Jesu. Die Olivenbäume können ein Alter bis 1000 Jahre erreichen. Die letzten Stunden vor seiner Gefangennahme weilte Jesus hier. Von hier aus ging er noch einen Steinwurf weit um zu beten. Als er zurückkam fan er seine Jünger schlafend: Er sprach zu Petrus: „Konntest du nicht eine einzige

 

Stunde mit mir wachen.“ In diesem Garten wurde Jesus von Judas ausgeliefert. Auf diesem Stein soll Jesus sein Gebet verrichtet haben. Über diesem Ort wurde 1924 die Kirche der Nationen. Aufgenommen mit Blende 4 und 12 Sek. An der Decke sind die Wappen aller am Bau beteiligten Nationen angebracht. Die Kirche ist nur im Chor beleuchtet und strahlt so eine behagliche Ruhe aus. Die Grabeskirche der Maria gehört den Griechisch-Orthodoxen. Die Fassade stammt im Wesentlichen aus der Kreuzfahrerzeit. Vorbei an den Gräbern von Marias Eltern Joachim und Anna und am Grab ihres Mannes Joseph gelangt man in einen schwach beleuchteten Raum, wo sich das in den Felsen gehauene Grab der Maria befindet. Wir haben in kürzester Zeit das wichtigste in Jerusalem gesehen. Die normale Besucherzeit sollte etwa 10-14 Tage sein. Dann braucht man sich nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten beschränken, sondern kann die Menschen, ihre Mentalität und ihre Gebräuche in Ruhe beobachten. Durch die Verschiedenartigkeit der Glaubensrichtungen war z.B. am Karfreitag wenig von einem Feiertag zu sehen. Obwohl an diesem Tag auch der Sonntag der Mohammedaner ist. Sie verkauften ihre Ware trotzdem, handelten Ziegen, Schafe und Pferde. Sie nehmen das nicht so tragisch. Wir machten auch der Geburtstagskirche in Bethlehem einen Besuch. Dieses Bild, das Kidrontal mit dem Ölberg, zeigt die Charakteristik des hl. Landes am deutlichsten. Wir kamen dann zu dem hübschen modernen Städtchen Bethlehem. Bethlehem wird meist mit einigen Häusern und einem Stall charakterisiert. Das trifft heute nicht mehr zu. 20.000 Menschen, meist Christen, wohnen heute in Bethlehem. Schon im Alten Testament spielte Bethlehem eine große Rolle. Hier wurde David geboren und von Samuel gesalbt. Ein Jahrtausend später reisten Joseph und Maria aus Nazareth in die Stadt Davids, wo Jesus geboren wurde. Die Geburtskirche wird auf 3 Seiten mit festungsähnlich wirkenden Klosterbauten umschlossen. Es sind dies ein katholisches, ein griechisch-orthodoxes

 

und ein armenisches Kloster. Die Geburtskirche muss man durch einen sehr niedrigen Eingang betreten. Er ist nur 120 cm hoch und 78cm breit. Die Geschichte der Geburtskirche ist fast so bunt wie die der Grabskirche. Schon im Jahre 135 n. Chr. Führte Kaiser Hadrian an der Grotte, die schon damals den wenigen Christen der Gegend als Geburtsplatz Christi galt, den Andoniskult ein. Konstantin d. Große ließ 325 eine prächtige Basilika errichten. Die Kaiserinmutter Helena beaufsichtigte 326 selbst die Arbeit. Etwa 200 Jahre später wurde die Basilika durch ein Feuer fast ganz zerstört. 531 befahl Kaiser Justinian den Neubau der Basilika. Als die Perser im Jahre 614 Palästina einnahmen, zerstörten sie die Geburtskirche nicht. Der Grund waren die heiligen drei Könige, die auf einem Mosaik an der Fassade abgebildet waren. Sie trugen auch orientalische Kleidung; deshalb glaubten sie, diese drei seien Vorfahren von den Persern, deshalb verschonten sie auch die Kirche. Ein Brand und ein Erdbeben verwüsteten später noch einige Teile der Kirche. Hier sehen sie das Mittelschiff mit den Säulen aus der Zeit Justinians. Vorn im Chor geht man links und rechts zur Geburtsgrotte hinunter. Die Geburtsgrotte bildet ein unregelmäßiges, zum Teil mit Marmor verkleidetes, niedriges Gewölbe. An dieser Stelle wird der Geburtsplatz Christi angenommen. Hier sieht man ein Mosaik aus dem 12. Jahrhundert mit der Darstellung der Geburt Christi. Unter dem Altar ist ein silberner Stern aus dem Jahre 1717 mit der Aufschrift: Hier wurde Jesus Christus von der Jungfrau Maria geboren. Von dieser Kapelle des hl. Joseph kann man die Grotte betreten, die zur Erinnerung an den bethlehemitischem Kindermord erbaut wurde. Herodes ließ in Bethlehem und in seiner ganzen Umgebung alle Knaben von zwei Jahren und darunter ermorden. Von dieser Kapelle aus kann man auch in die Kapelle des hl. Hieronimus gehen. Er soll hier die Vulgata, seine berühmte lateinische Bibelübersetzung angefertigt haben. Zum technischen dieser Aufnahme ist zu sagen: „um den ganzen Raum ausleuchten zu können, blitzten wir aus drei verschiedenen Punkten des Raumes. Das Objektiv blieb offen und wurde nur während sich der Blitz auflud, abgedeckt.

 

Vor der römisch-katholischen Katharinenkirche ist ein sehr stimmungsvoller Kreuzgang. Es wird angenommen, dass diese Anlage von den Kreuzfahrern stammt, die 1229 unter Friedrich d. 2. Von Hohenstaufen, Bethlehem eroberten. Hier an diesem stillen Ort konnten wir noch ein wenig verweilen, bevor wir die 4000 km lange Heimfahrt antraten. Wie mag es den Kreuzfahrern wohl auf diesem langen Weg ergangen sein. Wir kamen von Bethlehem kommend an Jerusalem vorbei, genossen noch einmal den Anblick des Wahrzeichen Jerusalems, die Omar Moschee oder auch Felsendom genannt. Hier sagten wir uns, wir werden Jerusalem noch einmal sehen. Nun, schon auf der Rückfahrt, machten wir am Toten Meer halt. Wir mussten am Toten Meer gebadet haben. Es war ein einzigartiges Erlebnis, im Wasser zu schweben, ohne irgendeine Bewegung zu machen. Das ließ uns sogar die Schmerzen vergessen, die das Salzwasser in den Augen hervorrief. Es brannte wie Feuer. Der Salzgehalt beträgt bis zu 26%, also etwa 6-mal so viel wie in den Ozeanen. Tierisches Leben ist nicht möglich. Fische, die vom Jordan hineingespült werden, verenden schon nach wenigen Sekunden. Die Oberfläche des Toten Meeres liegt 392m unter dem Spiegel des Mittelmeeres. Es ist der tiefste Punkt der der Erdoberfläche. Das Tote Meer hat keinen Abfluss, dadurch muss das Wasser, das vom Jordan zuläuft, verdunsten. Der Wasserspiegel schwankt zwischen Tag und Nacht etwa um 2,5 cm. Die Landschaft ums Tote Meer ist kahl und leer, manchmal überzogen mit einer Salzkruste. Diese Landschaft ist wirklich tot, kein Gras, kein Baum, kein Lebewesen. Das Klima ist hier subtropisch mit Temperaturen bis zu 50° C. Hier sind einige stachelige Sträucher zu sehen. In dem Bergzug im Hintergrund befinden sich die Höhlen, in denen die Schriftrollen vom Toten Meer gefunden wurden. Diese Schriftrollen wurden etwa vor 2000 Jahren geschrieben. Sie geben Aufschluss über die jüdische Sekte, der Essener. Diese Sekte lebte hier in Qumran. Es gilt als das älteste Kloster der Welt. Da die Lehren und Riten dieser Mönche viel gemeinsames mit den Lehren Jesu hatten, wurde vermutet, Jesus sei Mitglied dieser Sekte gewesen. In diesem Kloster und in den umliegenden

 

Höhlen siedelten sich etwa 150. V. Chr. Die von Jerusalem geflüchteten Essener an. Deutlich zu erkennen waren noch der Brotbackofen, die Töpferwerkstatt mit den Brennöfen, ein Schreibraum mit zwei in den steinernen Tisch eingelassenen Tintenfässern. Hier dürften die Schriftrollen entstanden sein. Dieses Kloster auf einer Terrasse gelegen, wird zurzeit ausgegraben, rekonstruiert und in den Grundmauern gefestigt. Das Wasser sammelten die Mönche in Zisternen, aber es regnet am Toten Meer nur einige Male im Jahr. Was man nicht für möglich hält, am Toten Meer gibt es eine Süßwasserquelle. Rechts sieht man noch einen Teil des Wasserspiegels. Von hier mögen die Mönche auch das Wasser geholt haben. Unsere Fahrt führte dann am Jordan entlang bis Jericho. Hier ist die Stelle des Jordans, an der Jesus von Johannes getauft wurde. Der Jordan entspringt zwischen Libanon und Antilibanongebirge. Er fließt durch den Hule-See und den Galiläischen See ins Tote Meer. Das Dickicht entlang seinem Ufer ist mit Rohr, Weiden und Tamarisken bewachsen, ein wahres Vogelparadies. Das Jordanwasser4 ist ein großer Zankapfel zwischen Israel, Syrien und Jordanien geworden. Es wird noch zu manchen Ausschreitungen führen. Jericho mit dem Berg der Versuchung. Jericho gleicht einer subtropischen Oase. Hier gibt es Orangen-und Bananenpflanzungen sowie Palmenhaine und Gemüsegärten großen Ausmaßes. Auf dem Berg der Versuchung soll Jesus 40 Tage und 40 Nächte gefastet haben und dann vom Teufel versucht worden sein. Dieses überaus fruchtbare Land könnte gemeint worden sein, als der Teufel zu Jesus sagte: „Dies alles will ich Dir geben, wenn Du hinfällst und mich anbetest.“ Dieser aufgeschüttete Hügel im Mittelgrund ist Alt-Jericho. Es ist ein etwa 20 m hoher aufgehäufter Schutt menschlicher Besiedlung. Es ist die Stelle des alttestamentlichen Jericho. Die Ausgrabungen in den letzten 50 Jahren bewiesen, dass Jericho 7000 Jahre v. Chr. Schon besiedelt war.

 

Die Quelle des Elisa, die in der Nähe ist, spendete damals wie heute das Wasser für die Vegetation und die Menschen. Die Fruchtbarkeit des Landes und das günstige Klima waren die Hauptanziehungspunkte zur Besiedlung. Die Frauen tragen ihre etwa 10 Liter fassenden Krüge mit viel Geschick auf dem Kopf diese Aufnahme zeigt einen Teil der Ausgrabungen. Links der Verteidigungsturm und rechts die Stadtmauer, die beide etwa 9000 Jahre alt sind. Sie gelten als die ältesten Bauwerke der Welt. Besonders gut waren die jeweiligen Schichten der verschiedenen Bauperioden zu erkennen. Die Bananenplantage in Jericho zeig die Üppigkeit der Vegetation. An dieser Quelle der Früchte kauften wir auch ordentlich ein. Orangen kauften wir 3 kg, das Kilo zu 13 Piaster, das sind etwa 85 Pfg., Bananen kauften wir gleich viel Kilogramm, das Kilogramm zu 18 Piaster, etwa 1,10 DM. Um diesen Preis musste aber verbissen gehandelt werden. Die Qualität dieser Früchte, fast frisch vom Baum, ist natürlich hervorragend. Beim Schälen der orangen lief einem der Saft in der Hand zusammen. Jericho, an diesem so interessanten Ort konnten wir uns auch nicht lange aufhalten, wir nahmen Abschied von dem Land, in dem Jesus einst gewirkt hatte. Auf wie viel Straßen mag er gelaufen sein, über die wir gefahren sind. Wir wissen es nicht. Das Verkehrsmittel auf den damaligen Straßen brauchte noch kein Benzin. Sie waren damals so genügsamen sie heute. Diese zwei Ehen sind friedlich am Wege. In Ägypten haben wir einen kleinen Ritt auf einem Esel gemacht. Sehr gemütlich war es nicht. Über die König-Hussein-Brücke überquerten wir den Jordan. Fuhren über Essald nach Suweilih. Unterwegs glaubten wir uns um tausende von Jahren zurückversetzt. Denn hier lebten die Menschen in Höhlen wie einst unsere Vorfahren. Die Wäsche die an der Leine hin, sah aber nicht so bedürftig aus wie die Wohnung. Die jordanisch syrische Grenze ging schnell und reibungslos hinter uns. In Syrien gab es auch unterschiedliche Landschaftsbilder, von reichster Vegetation bis zur trostlosen Einöde. Die Straßen waren

 

im Durchschnitt mittelmäßig bis gut. Im Mittelgrund sieht man eine vom Windrad angetriebene Wasserpumpe. Solche Pumpen sieht man in Syrien viele. Im Hintergrund in tiefe Wolken gehüllt die Ausläufer das Antilibanon Gebirges. Diese Landschaft mit ihrem satten Grün und ihrem fruchtbaren Boden ist nur etwa 20 km von der trostlosen Einöde des vorigen Bildes entfernt. Im Hintergrund ein typisch syrisches Dorf. Die Häuser sind Bienenkorb Förmig gebaut. Die Hitze steigt nach oben, dadurch ist die Temperatur in diesen Häusern angenehm. Hier sehen Sie einen arabischen Friedhof. Auf dem Grab steht ein steinernes Monument in verschiedenen Ausführungen. Diese Friedhöfe liegen meist außerhalb des Ortes. Das meist verwendetes Transportmittel in diesen Gegenden ist für den Menschen der Esel und für die Lasten das Kamel beide sind sehr genügsam und trotten ihren Weg einher. Wir glaubten oft, die Tiere brechen unter ihre lass zusammen. Ein typisches Straßenbild sahen wir in Hama in Syrien Doppelpunkt Fahrradfahrer, Autos, Eselkarren, Eselreiter und Dreirad Karren als fahrbarer Kaufladen, so bunt und vielseitig ist das Verkehrs Bild. Die Städte waren oft beflaggt, ich glaube aber nicht zu unseren ehren. Das Städtchen Hame in Syrien lud uns direkt ein, ein wenig zu verweilen. Ein hübsch angelegter Park mit Springbrunnen war der Mittelpunkt der Stadt. Der Springbrunnen wird von Wasserrädern gespeist. Die Wasserversorgung der Stadt wurde über Aquädukte vorgenommen. Diese sind heute überflüssig. Dafür von dem Aquädukt links das Wasser für den Springbrunnen entnommen. Dieser Aufnahme vermittelt die ganze Reise dieser Stadt Hama ist eine Stadt mit 173 000 Einwohnern. Sie kann auf eine 6000-jährige Geschichte zurückblicken. Schon 1900 v. Chr. War die erste große Blütezeit der Stadt. Die zweite um 1500 v. Chr. Etwa 1100 vor Christus wurde Hama von den Aramäern eingenommen und für etwa zwei Jahrhunderte regiert. Dann war es Hauptstadt eines kleinen syrisch-hethitischen Königreiches. Die Nachfolger waren die Seleukiden, die Römer, Byzantiner, Araber und Türken. So bunt ist die Geschichte Hamas.

 

Die Tradition dieser Wasserräder ist über 3000 Jahre alt. Die Wasserräder haben einen Durchmesser bis 20 m. Sie werden alle 10 bis 15 Jahre erneuert. Dann sind meist die Holzlager ausgelaufen oder das ganze Rad ist morsch. Das monoton singende Geräusch der Lagerzapfen ist weithin hörbar. Nahr el-Asi heißt dieser Fluss auf Arabisch. Er ist der Antike Orontes. Eine Säge mit Ausschnitt zeigt die Bauweise die Sache da. Das waagerechte Brett wird zum Antrieb benötigt. Hier greift das unten durchfließende Wasser an und dreht das Rad. In der rechten seitlichen Tasche wird das Wasser hochgehoben. Diese Wasserräder dienten zur Bewässerung des Sandes der vorhin gezeigten Stadt mit Wasser. Links sind zwei Aquädukte aneinandergebaut. Sie werden von zwei verschiedenen großen Rädern versorgt. Wenn man das Wasser etwa 20 m hoch gehoben hat, kann man es Kilometer weit ins Land hinaus leiten und alles bewässern. Diese Wasserräder bleiben uns noch lange in Erinnerung. Auf der Karte ist Hama rechts in der Ecke noch zu sehen. Unsere Fahrt führte uns dann nach Aleppo, von dort über die syrisch türkische Grenze nach Iskenderun am Mittelmeer vorbei Komma Antarius, dem Geburtsort des heiligen Paulus, quer durch die Türkei. Ankara, der der Türkei fuhren wir nur vorbei, denn unser nächstes Ziel war Istanbul. Über Edirne kamen wir dann nach Bulgarien. Dieser Ladenburg in Aleppo zählt zu den bedeutendsten Bauwerken des arabischen Mittelalters. Sie erhebt sich über einem 50m hohen Felsen, dessen Abhänge aufgeschüttet und ab geglättet sind. Diese Burg galt mit ihren 30 m breit und 22 m tief im Wallgraben als uneinnehmbar. Es war Festung, Gefängnis und auch Regierungssitz. Die Größe dieser Burg steht aus den Zahlen des Grundrisses hervor. Der Burghügel ist 375 m lang und 275 m breit. Aleppo im Norden Syriens gelegen, war schon bald Mittelpunkt von verschiedenen Königreichen. Zu solchen Aufnahmen benötigt man meist Glück. Sobald die Einheimischen merken, dass sie fotografiert werden, ist die Natürlichkeit weg und sie kehren sich sofort ab. Aber hier mit dem Teleobjektiv aufgenommen, hatten wir Glück. Es ist eine Studie der Farben wert. Außer den Schuhen, die sie gar nicht an hat, hat jedes Kleidungsstück seine besondere Note und Farbe.

 

Es fiel uns auch auf, dass die Frauen alle sehr aufrecht und gerade gehen. Das kommt eben daher, dass die Last auf dem Kopfe nur einen aufrechten Gang erlaubt. In der Türkei wird sich uns ein herrliches Landschaftsbild. Hier sahen wir wieder einmal das Mittelmeer, dass wir fast gänzlich umfahren hatten. Die Stadt Iskenderun, das ehemalige Alexandrette, ist einer der wichtigsten Häfen der Türkei. Im Hintergrund das Taurusgebirge Punkt das 7 km entfernte Antakya, das antike Antiochia Komma spielte bei der Ausbreitung des Christentums eine große Rolle. Von dort unternahmen der Apostel Paulus seine Missionsreisen. Der Abend neigte sich nieder. Wir kamen noch bis ins Taurusgebirge. Der stellten unser Zelt auf, Kosten, ließen es uns gut schmecken und sind dann in tiefen Schlaf. Was war unser Verhängnis. Als wir aufwachten, stand unser Zelt offen und der Trainingsanzug war verschwunden. Das war das einzige Teil, dass wir auf unserer ganzen Reise als Verlust buchen mussten.

 

In der Nähe dieser mittelalterlichen Burg Toprakkale schlug Alexander der Große 333 v. Chr. den Perserkönig Darius III., in der Schlacht von Issos. Das satte Grün der kilikische Ebene tat unseren Augen wohl. In Adana und Tarsus vorbei erreichten wir das Taurusgebirge mit der politischen forte. Asus ist bekannt als die Geburtsstadt des Apostels Paulus und war im Altertum schon eine bedeutende Stadt. Die kilikische Pforte ist der Durchbruch der Straße durch das Taurusgebirge. Dieser historische Pass Übergang war die Hauptstraße vom Euphrat nach Ephesus und Rom. Diese Aufnahme vom Taurusgebirge wurde am 20 April morgens um 6 Uhr gemacht. Die Sonne war um diese Zeit schon ziemlich hoch. Die Gipfel dieses Gebirges sind bis 3585 m hoch. Die Fahrt quer durch die Türkei, vorbei an Ankara, bis Istanbul, war sehr abwechslungsreich. Ganz besonderen Reiz hatte das anatolische Hochland. Diese Hochebene liegt etwa 1000 Meter hoch und wird von Flüssen und Bergketten durchzogen. Dann kamen wieder öde Steppengebiete die kilometerweit nicht bewohnt waren. Die Straße war außer einigen Schlaglöchern ganz ordentlich. Ein Teilstück lief wie ein Strich durch die Landschaft. Wir schauten auf dem Tachometer und stellten fest, dass wir nach 39 km eine erste Lenkbewegung machen mussten. Diese Landschaft erinnert uns an den Schwarzwald. Die Holzhütten links auf der Anhöhe waren noch nicht bewohnt. Sie hatten den gleichen Baustil wie die Schwarzwaldhäuser. Sie werden im Sommer von den Hütten die in der Gegend ihre Herde hüten, bewohnt. Hier kommt deutlich zum Ausdruck, dass Menschen, die unter denselben Bedingungen leben, sich gleich verhalten. 1200 km mussten wir von der syrischen Grenze aus fahren, bis wir zu unserem nächsten Höhepunkt kamen. Hier setzten wir uns mit dem Fährschiff nach Istanbul über. An dieser Stelle ist der Bosporus etwa 700 m breit. Der Galata Turm im Hintergrund wurde schon 500 n. Chr. gebaut. Die Hauptstadt der Türkei ist seit 1923 Ankara. Aber der wirtschaftliche, geistige und kulturelle Mittelpunkt ist Istanbul. Das Wahrzeichen Istanbuls ist diese Moschee, die Hagia-Sophia. Hagia-Sophia ist gleichbedeutend mit Heil oder Weisheit. Deshalb hieß die Kirche früher: „Kirche der Weisheit.“ Die erste Kirche an diesem Platz errichtete Konstantin I. im Jahre 325. Die Kirche wird 2-mal dem Feuer zum Opfer. Dann begann Kaiser Justinian 532 mit dem Bau in dieser Ausführung.

 

10 000 Menschen arbeiteten 5 Jahre lang an diesem Bauwerk. Die Baukosten sollen 18 Tonnen Gold betragen haben. Bei der Einweihung im Jahre 537 Tinian: „Salamon, ich habe dich übertroffen.“ 1453 wurde die damalige Sophienkirche in eine Moschee umgewandelt. Dann wurden außen auch die baulichen Veränderungen vorgenommen. Dieses Mosaik stammt aus der Zeit von Justinian. Es befindet sich über dem Eingang zu Vorhalle. Die Mosaike im Gebetsraum wurden alle über nicht. Dieses Mosaik auf Goldgrund stellt die Muttergottes mit dem Jesuskind da. Links steht Kaiser Justinian der das Modell Hagia-Sophia hält, rechts Konstantin I. mit dem Modell der Stadt. Über dem Haupteingang zum Kirchenraum, den nur der Kaiser benutzen durfte, sieht man dieses noch gut erhaltene Mosaik. Christus auf dem Thron, vor ihm kniet vermutlich Kaiser Leo IV. Er regierte von 886 bis 912. Die Ornamente an Decke und säulenbogen, alles auf Goldgrund, zeugen von einzigartiger Pracht. Dann traten wir durch eines der neuen Tore in den Kirchenraum ein. Es ist ein gewaltiger Anblick. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 31 Metern. Die Höhe bis zur Kuppel Basis beträgt 55 m. Die Hagia Sophia ist 1935 unter Atatürk zu einem Museum umgewandelt worden. Deshalb kann man sich hier zwanglos bewegen. Die vergitterte Sultans Logo wurde etwa um das Jahr 1500 angebaut. Sie fügt sich gut ein in das harmonische Gesicht, dass die Baumeister Anthemis von Tralles und Isodoros von Milet der Hagia Sophia gegeben haben. Die Säulen der kostbare Marmor wurde beim Bau aus allen Teilen des Reiches herbeigeschafft. In der Hagia Sophia werden drei Eigentümlichkeiten genannt. Auf diesem Bild sieht man eine herrliche Marmoräderung Punkt der Pfeil zeigt auf eine Änderung die Ähnlichkeit mit einer Teufels Fratze hat. Dann gibt es noch das kalte Fenster, durch dass es selbst an heißesten Tagen kühl bleibt, die dritte Eigentümlichkeit ist die schwitzende Säule. Diese ist bei jeder Witterung ständig feucht. Dieser Brunnen diente zur rituellen Waschung, bevor der Moslems die Moschee betrat. Im Hintergrund die einzelnen Säulen stammen aus der ersten Basilika des Theodosius. Sie wurde etwa 385 gebaut. Hier in Istanbul begegnete uns ein alter Bekannter. Ein ägyptischer Obelisk. Er stammt aus der Zeit Thutmosis III., etwa 1500 bis 1448 v. Chr. Dieser etwa 25 m hohe Obelisk wurde im Jahre 390 nach Christus unter Theodosius aus Ägypten nach Konstantinopel transportiert

 

und auf dem antiken Hippodrom aufgestellt. Dieser ehemalige Reitplatz wird heute noch Roßplatz genannt. Die Minarette im Hintergrund gehören zur Sultan-Ahmed-Moschee auch blaue Moschee genannt. Diese Moschee wurde 1609 bis 1616 von Mehmet AGA im Auftrag Sultan-Ahmet des ersten erbaut. Sie besitzt als einzige Moschee Istanbuls 6 Minarette. Nach dem Bau musste Sultan-Ahmet der Moschee in Mekka ein siebtes Minarett stiften, um den Vorgang meckerst wiederherzustellen. Ein herrlicher Arkadengang schließt den Vorhof mit dem Brunnen 1. Hier kann man größenvergleiche ziehen, welche mächtiges Bauwerk diese Moschee ist. Die Innenausstattung schaut auch keine Vergleiche. Die mit blauen Fayenzen ausgelegten Wände und im gleichen Farbtönen bemalte Kuppel rufen einen kühlen und lichten Eindruck hervor. Die Kanzel und Gebetsnische sind aus weißem Marmor. In der Gebetsnische ist ein Stück des schwarzen Steines in der Kaaba aus Mekka eingelassen. Die Kaaba ist das Haupt Heiligtum in Mekka. Sie ist das Ziel der Pilgerreisen. Ein Blick über den Ross Platz. Im Vordergrund der gemauerte Obelisk aus dem 10. Jahrhundert. Er wurde von Kaiser Konstantin der VII errichtet Punkt zwischen den beiden Obelisken steht das älteste Denkmal der Stadt, die Schlangensäule. Sie wurde als weil Geschenk von den Griechen im Jahre 479 vor Christus im Tempel des Apollon zu Delphi aufgestellt. Im Kampf gegen die Perser lieben die Griechen in der Schlacht bei Platäa siegreich. Diese Schlangensäule wurde wahrscheinlich von Konstantin d. E. Im Jahre 330 nach Istanbul, den damaligen Konstantinopel gebracht. Der Bosporus ist ein beliebtes Motiv. Hier sieht man Paddelboote, Motorboote bis zu den Passagierschiffen, die ins Schwarze Meer fahren, alles. Das Leben und Treiben am Hafen ist bunt. Istanbul lohnt, einen Urlaub zu verbringen. Im Hintergrund sieht man die Suleiman Moschee Punkt beim Bau dieser Moschee wurde gleich ein ganzes Stadtviertel mit aufgebaut. Die angegrenzten Gebäude waren am Inn Küchen, Bäder Schulen, Bibliotheken und ein Krankenhaus. So wurde Kultur und Hygiene gefördert und verbreitet. Bei den Autos wurden wir getäuscht. Ein deutscher Wagentyp, deutsche Wagennummer, aber als Chauffeur ein deutscher Türke.

 

Hier sieht man den Baustil der zentrale Kuppel Moschee sehr deutlich. Im Inneren dieser Moschee ist keine Säule oder Pfeiler zu sehen. Die mächtige Kuppel ruht auf den Außenmauern und den Eckpfeilern. Diese Moschee wurde 1550 bis 70 von dem Baumeister Sinan erbaut. Erschuf damit einen eigenen Stil. Dies ist die größte in der Selim Moschee in Edy Medizinern selbst als Meisterwerk bezeichnete. Dieser Brunnen Ahmed III ist einer der schönsten der Stadt. Er ist mit seinen Marmor Relief verziert. Im Hintergrund die äußere Serien Mauer mit dem Tor. In den Nischen links und rechts vom Eingang wurden die Köpfe der am Blut Brunnen Hingerichteten aufgehängt. Innerhalb des äußeren Serails Torres liegt die Irene Kirche. Sie ist eines der ältesten Bauwerke der Stadt. Bis zum Bau der Hagia Sophia war die Irenen Kirche die Hauptkirche Konstantinopels. Ihre jetzige Gestalt erhielt sie im Jahre 740. Zurzeit wird sie als Atelier Museum eingerichtet. Imhof liegen noch alte Geschützrohre. Durch dieses Tor des Heils betritt man den eigentlichen Palastbezirk. In diesem Turm war früher das Verlies der zum Tode verurteilten. Rechts neben dem Tor befand sich der Blut Brunnen, bei dem sie hingerichtet wurden. Bis 1922 war das Serail Sitz der türkischen Sultane. Heute ist das Topkapi Serail Museum dort untergebracht. In der ehemaligen Küche sind heute wertvolle Porzellan Sammlungen untergebracht. Dort konnte man sehr kostbare Gegenstände sehen. Brillanten besetzte Tabakdosen, Spiegel, Uhren und den mit 25000 Perlen geschmückt im goldenen Thron des Schahs Ismail. Hier konnte man die Pracht des ehemaligen Konstantinopel bewundern. In diesen Räumen empfing der Großwesir die ausländischen Gesandten. Wenn die Wesire ihre Beratungen abheben, konnte der Sultan seine Minister durch das goldene Gitterfenster im linken Raum beobachten. Die Sultane regierten in der Türkei bis 1922, dann wurde 1923 die Türkische Republik proklamiert. Im Innenhof des Serails begann der Frühling Einzug zu halten. Es war Ende April. Die ersten Blätter sind schon zu sehen. Das Gebäude in der Mitte war die Bibliothek, hier sind noch wertvolle Handschriften aufbewahrt. In dem Gebäude links davon ist der Thronsaal mit dem Thron aus der Zeit mehr mit des dritten. Er regierte von 1595 bis 1603.

 

Im Tulpengarten stehen mehrere Pavillons. Dieser hier, der Bagdad-Kiosk ist der kostbarste. Er wurde 1638 von Murat den vierten zur Erinnerung an die Eroberung Bagdads gebaut. Die Kuppel und Decke sind mit Gold Relief, die Wände mit Marmor Namen geschmückt. Türen und Fenster sind mit Perlmutt und Elfenbein ausgelegt. In dem Erker mit Baldachin links, ließ sich Sultan Ibrahim während der Fastenzeit des Ramadans das abendliche Mahl servieren. Ramadan ist der 9 Mondmonat des mohammedanischen Jahres. In diesem dürfen die Moslems vom Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang keine Speise und Getränke zu sich nehmen. Rauchen und Lustbarkeiten sind auch untersagt. Aber nach Sonnenuntergang, wird gefeiert. Das goldene Tor bekam den Namen schon von Theodosius 390 nach Christus. Er ließ hier einen Torbogen errichten. Von hier aus ging eine Triumph Straße in die Stadt. Hier traf die Landmauer und die See Mama zusammen. Daraus entstand die Festung der 7 Türme. Das Aquädukt des Valens wurde unter Konstantin den ersten begonnen und 378 unter Kaiser Valens vollendet. Ist versorgte die Stadt mit Wasser für die ankommenden Feinde war es aber ein leichtes, die Wasserleitung außerhalb der Stadt zu zerstören. Deshalb baute Justinian im 6 Jahrhundert Yerebatan Zisterne. Das ist ein unterirdischer Raum mit 140 Meter Länge 70 Meter breite und 8 m Höhe diese 78.000 cbm Wasser waren das Reservoir für Kriegszeiten. Ein letzter Blick mit Kemal Atatürk auf den Bosporus. Dieser Staatsmann begangen 1920 die Türkei zu reformieren. Von 1923 bis 1938 war er Staatspräsident der Türkei. Er führte die lateinische Schrift ein, Frauenstimmrecht, ein E, den Gregorianischen Kalender, Anerkennung des Sonntags als Ruhetag und vieles mehr. Diese Neuerungen machen die Türkei zu einem modernen Staat. Wir nahmen Abschied von dieser herrlichen Stadt mit der Überzeugung Doppelpunkt ein Besuch lohnt. Die letzte Moschee war die von dem Baumeister Sinan selbst als Meisterwerk bezeichnete sehen die Moschee in Edirne. Der Eingang ist mit einem Vorhang verhängt. Bevor man die Moschee betritt, musste man sich die Schuhe ausziehen. Hier verlassen gerade Moslems die Moschee wieder. Einer davon zieht seine Schuhe wieder an. Es gibt zurzeit etwa 400 Millionen Moslems für einen Europäer bleibt der Moslem mit seiner Mentalität immer ein Mysterium. Deshalb wird der islamische glauben ein großes Problem für die moderne Zivilisation und die Industriegesellschaft werden.

 

Die fünf Grundgebote (im Vergleich zu den 10 Geboten) lauten: 3. Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Gesandter. 2. Das fünfmalige rituelle Gebet gegen Mekka. 3. Das Fasten des Ramadans. 4. Das almosengeben und 5. Die Wallfahrt nach Mekka, die jeder Moslem wenigstens einmal im Leben machen soll. Mit dieser Moschee einer der schönsten, nehmen wir Abschied von der orientalischen Welt. Unsere letzten km für uns durch Bulgarien, Jugoslawien und Österreich. Auf dieser Strecke kehrten so langsam die gewohnten Bilder der Landschaften, Städte und Menschen wieder ein. Hier ging es vollends so schnell, dass wir am letzten Tag in Jugoslawien frühstückten. Das Mittagessen nahmen wir in Österreich ein und am heimatlichen Tisch gab es das Abendessen. Diese Strecke will ich noch mit Bildern beleuchten diese zweitletzten 8 in Sofia war die kälteste auf der ganzen Fahrt. In Ägypten schliefen wir im Freien, nur auf einer Luftmatratze. Von dem konnten wir hier nur träumen. Auf den Namen Bergen lag der Schnee bis weit ins Tal. Ein bulgarisches Landschaftsbild. Sehr ertragreich scheint die Gegend nicht zu sein. Das bezeichnende Bild der Kolchosen Wirtschaft sahen Fällt auf dem 8 Kuhgespanne hintereinander her pflügten. Die Gemeinschaftsarbeit war überall vorherrschend. Ob es nun beim straßenkehren oder beim Felder bestellen war. Bei dieser Agrargenossenschaft werden die Erzeugnisse abgeliefert. Die Maultiere sind in den gebirgigen Gegenden immer noch die bewährtesten Transportmittel. Die Wasserleitung ist noch nicht überall verlegt, deshalb muss die Viehherde noch an die Wasserstelle getrieben werden. Ein kleines Dorf mit Häusern, deren Dächer noch mit Holzschindeln gedeckt sind. Solche typischen Bauernhäuser findet man nur noch sehr selten. In Niš in Jugoslawien drückt dieses Bild mit dem gefallenen Denkmal den kommunistischen Stil deutlich aus. Wir sprachen mit einigen Leuten über das Leben in Jugoslawien. Sie sagten uns, unter Tito ist der Kommunismus noch am besten zu ertragen.

 

Wir wunderten uns, dass es hier in Niš eine Türkische Festung gab. Dies ist das Tor zu dieser Festung. Diese war von 1386 bis 1878 unter türkischer Herrschaft. Hier Blüten die Blumen schon in herrlicher Pracht. Obwohl schon sechs Wochen fast um waren, ging die Rückfahrt viel zu schnell. Über Belgrad, Zagreb, Ljubljana erreichten wir die österreichische Grenze. Es ging alles glatt und ohne viel Kontrolle vorüber. Die Verladung auf dem Zug durch den Tauerntunnel ersparte uns das Klettern über den Tauernpaß. Bei unserer Abfahrt hatte es noch ziemlich Schnee. Die Erlebten in der Zwischenzeit in Süditalien und Tunesien den Frühling, in Ägypten den Sommer, nun kehren wir zum schwindenden Winter und erwachenden Frühling zurück. Diese Landschaft bei Bad Gastein zeig uns das deutlich. Die Salzach begleitete uns bis Salzburg. Von dort aus, auf der Autobahn ging es ungewollt schnell. Wir dachten bei uns, könnten wir nicht den Rückwärtsgang einlegen und das ganze noch mal erleben. Es war ein herrliches Erlebnis, die fremden Länder, ihre Sehenswürdigkeiten und die Menschen kennenzulernen. Bei uns Paarte sich Reise und Abenteuerlust mit Neugierde und Entdeckungsdrang. Dieser Vortrag ist das Ergebnis von diesen Eindrücken. Er mag all denen, die nicht die Möglichkeit haben, Afrika, den vorderen Orient und die dreimal heilige Stadt Jerusalem zu sehen, zeigen, wie wir sie sahen und erlebten. Nach sechs Wochen ging für uns die Sonne wieder auf heimatlichen Boden unter.